Der diesjährige Genfer Automobilsalon gleicht einem Kräftemessen noch nie dagewesenen Ausmaßes. Über 1.000 PS sind keine Seltenheit mehr.
Heiß, heißer, Genf
Der diesjährige Genfer Automobilsalon gleicht einem Kräftemessen noch nie dagewesenen Ausmaßes. Über 1.000 PS sind keine Seltenheit mehr.
Wenn sich die Tore einer Messe öffnen, stellen sich viele Besucher als erstes die Frage: "Wo stehen die Supersportwagen, die ich mir zwar niemals leisten, aber zumindest hier mal anschauen kann?" In diesem Jahr fällt die Antwort auf diese Frage ein wenig länger aus als sonst. Denn selten zuvor haben so viele PS-Monster den Weg an den Genfer See gefunden wie in diesem Jahr. Leistungsdaten von über 1.000 PS sind heutzutage kaum noch eine große Überraschung. Die gibt es lediglich, wenn wie beim 760 PS starken Nanoflowcell Quant 48Volt oder dem 1.044 PS starken Techrules TREV von Reichweiten über 1.000 beziehungsweise 2.000 Kilometern gesprochen wird. Letztere ist kaum mit den übrigen technischen Daten in Einklang zu bringen. Denn beim TREV sind 2,5 Sekunden bis Tempo 100 und eine Höchstgeschwindigkeit von 350 Kilometern pro Stunde zu lesen. Beim Quant 48Volt sorgen die 300 km/h und die 2,4 Sekunden bis Tempo 100 ebenfalls für überlaufenden Augen. Dabei ist beim Quant 48Volt das eigentlich Spannende nicht seine angepriesene Dynamik, sondern seine Energiequelle. Er nutzt eine steuerbare mobile Flusszelle, die durch Elektrolytflüssigkeit aufgeladen wird. In ähnlichen PS-Sphären, aber mit einer deutlich realistischeren Reichweite, rollen der dreisitzige 1.020 PS-E-Sportler Artega Scalo Superelletra und der auf dem 1.100 PS starken und 375 Kilometer pro Stunde schnellen Bruder TS1 GT basierende noch namenlose Zenvo auf die Messe. Mit einer annähernd gleichen Leistung wird der Stuttgarter E-Sportler von Elextra erwartet. 2,3 Sekunden bis Tempo 100 lassen auf viele, viele Pferdestärken schließen und hoffen.
Viel Kraft und ab und zu auch viel Platz
Im Vergleich zu den vierstelligen PS-Maschinen wirken alle anderen Supersportler fast schon untermotorisiert. Aber eben nur fast. Denn auch mit einem 820 PS und 950 Newtonmeter starken Gemballa Avalanche oder seinem kleinen Bruder, dem GTR 780 EVO-R, lässt sich mächtig Spaß haben. Die Scuderia Cameron Glickenhaus zeigt in Genf den SCG003S mit 800 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 350 Kilometer pro Stunde. Das 850 Newtonmeter starke Drehmoment wird aus dem 4,4 Liter großen V8-Motor lediglich an die Hinterräder weitergeleitet. In unter drei Sekunden soll der Tempo 100-Sprint absolviert werden. Wenn ein Name Programm sein könnte, dann beim neuen Ferrari 812 Superfast. Aus seinem 6,5 Liter großen V12-Triebwerk kitzelt er 800 PS und eine Sprintzeit von 2,9 Sekunden. Die Tachonadel des 1,5 Tonnen schweren Italieners soll über die 340er-Markierung fliegen können. Mit 764 PS leicht schwächer, mit 1.280 Kilogramm aber um einiges leichter kommt der Pagani Huayra Roadster ums Eck. Sein sechs Liter großer V12-Benzinmotor leistet 1.000 Newtonmeter, die bei dem über zwei Millionen Euro teuren Sonderling ausschließlich an die Hinterräder geleitet werden. Aus Italien lässt sich der Lamborghini Huracán Performante mit seinem 5,2 Liter großen V10-Saugmotor und 640 PS bestaunen. 2,9 Sekunden bis 100 und am Ende 325 Kilometer pro Stunde sind möglich.
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 05. März 2017