Dieter Röscheisen hat bei Porsche noch die wilde Zeit erlebt, als die Autos noch mit halsbrecherischen Testfahrten abgestimmt wurden. Aber der Techniker war auch als Rallyefahrer erfolgreich und baute für Walter Röhrl einen Boliden, als der Lenkradkünstler keinen Werksvertrag hatte.
Walter Röhrls Autobauer
Dieter Röscheisen hat bei Porsche noch die wilde Zeit erlebt, als die Autos noch mit halsbrecherischen Testfahrten abgestimmt wurden. Aber der Techniker war auch als Rallyefahrer erfolgreich und baute für Walter Röhrl einen Boliden, als der Lenkradkünstler keinen Werksvertrag hatte.
Manchmal spielt einem das Leben absonderliche Streiche. Als 2010 bei Dieter Röscheisen das Telefon klingelt, ist ein Engländer am anderen Ende der Leitung. Der Mann von der Insel behauptet, dass er die Nummer von Walter Röhrl bekommen habe und dass er der Besitzer jenes Rallye-Porsche 911ers sei, mit dem Röscheisen Ende der 1970er Jahre einige Rallyes bestritten und die Unterfranken-Wettfahrt gewonnen hatte. Der Porsche-Versuchsfahrer und -Techniker reagiert verwundert. Ja, er hatte 1980 seinen Porsche bei Walter Röhrls erster Weltmeisterschaftsfeier verkauft, ja, an einen Engländer, aber der hatte doch einige Unfälle mit dem Auto. "Das fährt doch sicher nicht mehr", erinnert sich der ehemalige Rallyefahrer.
Walter Röhrl braucht ein Auto
Doch der Mann aus dem Königsreich insistiert und so fliegt Röscheisen nach Birmingham und trifft den Porsche-Fan anlässlich einer Auto Show in Birmingham. Tatsächlich es ist sein ehemaliger Rennwagen, doch bei einer Sonderprüfung, die rings um das Messegebäude stattfindet, stellt der Schwabe schnell fest, dass der Bolide nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Die vielen Crashs haben ihre Spuren hinterlassen. "Das Fahrwerk war total weich und der neue Besitzer ist auch nicht besonders materialschonend gefahren", erklärt der Porsche-Mann. Deswegen lehnt er auch dankend ab, als er eine Runde drehen soll. "Das war nicht mehr mein Auto". Als der ehemalige Rallye-Weltmeister Stig Blomquvist fragt, ob er fahren darf, sagt der Brite "No".
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 06. April 2017