Der Mercedes EQ C wird für Daimler der Einstieg in ein neues Zeitalter sein. Nicht einmal drei Jahre nach der Weltpremiere auf dem Pariser Autosalon 2016 soll das erste eigenständige Elektromodell zum Kunden kommen. Wir haben mit dem Prototypen schon ein paar Runden gedreht.
Schöne neue Elektrowelt
Der Mercedes EQ C wird für Daimler der Einstieg in ein neues Zeitalter sein. Nicht einmal drei Jahre nach der Weltpremiere auf dem Pariser Autosalon 2016 soll das erste eigenständige Elektromodell zum Kunden kommen. Wir haben mit dem Prototypen schon ein paar Runden gedreht.
Der Weg zur neuen Submarke Mercedes EQ und dem Erstgeborenen EQ C wird nicht so steinig, wie seinerzeit für BMW und seine Elektromarke BMW i. Mehr denn zuvor ist der Markt für Elektroautos bereitet und der Mittelklasse-SUV namens EQ C präsentiert sich nicht derart gewöhnungsbedürftig wie der BMW i3, der in den heutigen Straßen noch immer wie ein Fremdkörper wirkt. Die Daimler-Studie, im Herbst 2016 feierlich an den Ufern der Seine enthüllt, soll alsbald den Sprung ins Serienkleid schaffen. Gorden Wagener, Chefdesigner bei Daimler: "Seine Faszination liegt in der Neuinterpretation unserer Designphilosophie der sinnlichen Klarheit für eine avantgardistische, moderne und eigenständige Elektro-Ästhetik." Das Design ist innen wie außen auf das notwendige beschränkt. Karosseriefugen fallen kaum auf; zudem fehlen dem viersitzigen SUV Details wie Türgriffe oder Außenspiegel. Der Mercedes-Stern ist nur als Lichtsymbol in die Fahrzeugfront eingelassen. Unscheinbare Kühlöffnungen gibt es nur für Radhäuser und am Unterboden.
Neues Innenraumkonzept
Das Design der Konzeptstudie ist gefällig und eher bullig als zurückhaltend. Die schwarze Motorhaube, die sich über die Windschutzscheibe bis ins Dach zieht, kennt man ebenfalls vom BMW i3. Doch ein solches Citymobil ohne echte Langstreckenqualitäten traut sich Mercedes nicht mehr zu bauen. Nicht heute, da sich die Elektroautos durch den weltweiten Impetus von Tesla insbesondere durch Power, Fahrleistungen und Reichweite charakterisieren. "Das Serienauto wird über beide Achsen angetrieben und die Motorleistung wird bei bis zu 300 Kilowatt liegen", erläutert Jörg Weinhold, Produktmanager des EQ C, "die Reichweite: 500 Kilometer." Es soll anders als beim BMW i3 gar kein Gedanke und ein Auto der Enthaltsamkeit aufkommen, dass im Winter weniger als 100 km Reichweite schafft und ab 150 km/h auf der Autobahn seinen Tatendrang einschlafen lässt. "Wir können die Motorleistung je nach Betriebszustand beliebig zwischen beiden Achsen hin- und herschieben", legt Jörg Weinhold nach, "100:0 bis zu 0:100 an jeder Achse. Das Akkupaket zwischen den beiden Achsen ist dabei besonders gut für die Fahrdynamik wie zum Beispiel bei der Kurvenfahrt." So viel Tatendrang wird seinen Preis haben, denn wenn Jörg Weibold davon spricht, dass die Fahrleistungen des Mercedes EQ C beinahe auf dem Niveau eines Achtzylinder-Verbrenners lägen, dürfte das eben auch auf die Preisstruktur zutreffen. Selbst wenn die Akkupakete als Hauptbestandteil der Produktionskosten in den nächsten zwei Jahren entsprechend günstiger werden, dürfte ein Elektroauto wie der Mercedes EQ C kaum unter 70.000 Euro beginnen.
- Details
- Veröffentlicht: 12. Mai 2017