Beides ist ebenso elektrisch wie das dritte echte Highlight, das ebenso wie der EQA erst am Messemorgen enthüllt wird. Mit dem i Vision Dynamics präsentiert BMW auf der IAA einen echten Tesla-Fighter. Ein viertüriges Coupé, über dessen Technik sich BMW ungewohnt zurückhält. Reichweite 600 km, Höchstgeschwindigkeit über 200 km/h und 0 auf Tempo 100 in vier Sekunden - das war‘s. Das Design allemal sehenswert und durchaus cool. "Bei der BMW Group gibt es die Zukunft der Elektromobilität schon heute. Wir haben mehr elektrifizierte Fahrzeuge auf der Straße als jeder etablierte Wettbewerber", sagt BMW-Vorstands-Chef Harald Krüger, "mit dem BMW i Vision Dynamics zeigen wir, wie wir uns die Zukunft der Elektromobilität zwischen i3 und i8 vorstellen." Bei BMW scheint es ebenso wie bei vielen der großen Herstellern nur noch Elektro zu geben, denn andere Neuheiten wie der sportliche X3, der überfällige BMW X7, der sportliche 8er oder der kommende Z4 stehen auf der IAA 2017 im Schatten. Stattdessen werden der blass aufgefrischte BMW i3s und die elektrische Studie eines elektrischen Mini in Szene gesetzt.
Smart wird Elektromarke
Bei Volkswagen sieht es ganz ähnlich aus; auch wenn wichtige Serienmodelle wie der T-Roc oder der neue Polo trotz ihrer Verbrennungsmotoren nicht vergessen werden. Im Fokus jedoch auch hier die kommende Elektrofamilie namens I.D., die mit dem roten Messestar I.D. Crozz im Jahre 2020 einen SUV-Kopf bekommen soll, bevor die großen Brüder I.D. Lounge und I.D. Aero das Elektroquintett neben dem jüngst bestätigen Elektrobus erst einmal abschließen. Eine rein elektrische Zukunft wird es ab 2020 auch bei Smart geben. Die Kleinwagenmarke von Daimler wird ähnlich wie in Nordamerika zu einer Elektromarke umgebaut. Angesichts des Cityeinsatzes ein längst überfälliger Schritt. Wie der Smart des Jahres 2030 aussehen könnte, zeigt der Vision EQ Fortwo, ein rein autonomer Zweisitzer ohne Lenkrad und Pedalerie, der einen in der Stadt vollautonom ans Ziel bringt.
Problem bei Volkswagen ebenso wie bei BMW und Mercedes: So sehr die Elektromodelle durch die Messepremieren auch herbeigeredet werden; sie sind noch nicht da. Die elektrische Mercedes A-Klasse dürfte als EQA kaum vor Ende 2020 auf die Märkte rollen. Bei BMW wird es im gleichen Jahr eine elektrische Version des X3 geben. Das Serienmodell des i Vision Dynamics dürfte ebenso wie der Crossover iNext nicht vor 2021 kommen. Audi hat mit dem neuen A8 eines der realen Serienhighlights auf der 67. IAA. Sehenswertes Design, einzigartiger Innenraum und moderne Triebwerke - ein Klasse-Paket, wenn nur die neue Nomenklatur nicht wäre, die die einzelnen Modelle in ein undefinierbares Zahlen-Wirrwarr einordnet. Visionär, aber sicher noch mehr als ein Jahrzehnt entfernt, ist die Studie des Audi Aicon, eine voll autonome Luxuslimousine ohne Lenkrad und Pedale, aber mit allem Reisekomfort. Natürlich rein elektrisch wie eben fast alle Stars auf der IAA. Kein Wunder, dass sich Tesla mit Elektro-Vordenker Elon Musk im tausende Kilometer entfernten Kalifornien ins Fäustchen lachen dürfte. Tesla bleibt der Messe fern - und ist mit seinem Model 3, das zum Jahresstart 2018 nach Europa kommen dürfte, trotzdem in aller Messemunde.
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- Veröffentlicht: 12. September 2017