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Einen Plug-in-Hybriden sparen wir bewusst aus
Im Interview verrät Rolls-Royce Technikchef Dr. Phlip Koehn, wann es den ersten elektrischen Rolls-Royce geben wird, warum ein Plug-in-Hybrid für die Luxusmarke keine Option ist und welche neuen Modelle geplant sind.

Einen Plug-in-Hybriden sparen wir bewusst aus

Ein Zwölfzylindermotor und ein Plug-in-Hybrid-Modul passen nicht zusammen. Bei unseren Kunden geht es auch nicht primär um Verbrauchsreduzierung, sondern um souveränes Vorankommen. Deswegen werden wir solange es geht, an dem Zwölfzylindermotor festhalten und einen rein elektrischen Rolls-Royce bringen. (Foto: press-inform / Rolls-Royce)

Im Interview verrät Rolls-Royce Technikchef Dr. Phlip Koehn, wann es den ersten elektrischen Rolls-Royce geben wird, warum ein Plug-in-Hybrid für die Luxusmarke keine Option ist und welche neuen Modelle geplant sind.

Frage:

Die Elektrifizierung des Automobils nimmt zunehmend Fahrt auf, wie reagiert Rolls-Royce auf diesen Trend?

 

Dr. Philip Koehn:

Sie haben recht, es muss einen elektrifizierten Rolls-Royce geben, aber das wird kein Plug-in-Hybrid werden. Diese Technologie sparen wir bewusst aus…

 

 

Frage:

Warum das?

 

Koehn:

Ein Zwölfzylindermotor und ein Plug-in-Hybrid-Modul passen nicht zusammen. Bei unseren Kunden geht es auch nicht primär um Verbrauchsreduzierung, sondern um souveränes Vorankommen. Deswegen werden wir, solange es geht, an dem Zwölfzylindermotor festhalten und einen rein elektrischen Rolls-Royce bringen.

 

 

Frage:

Was sind die Gründe für diese Strategie?

 

Koehn:

Ein Fahrzeug mit Elektromotor bietet einen Komfort, der den Wünschen unserer Kunden entspricht: Eine geschmeidige kraftvolle Beschleunigung und ein extrem geringes Geräuschniveau.

 

 

Frage:

Wann wird es soweit sein?

 

Koehn:

Technisch sind wir so weit. Unsere neue "Architecture ofLuxury", auf der auch der neue Phantom basiert ist für die Elektromobilität vorbereitet. Ich gehe davon aus, dass wir im neuen Jahrzehnt den ersten reinelektrischen Rolls-Royce sehen werden, der eine Reichweite von mindestens 400 Kilometern hat.

 

 

Frage:

Bis dahin ist noch etwas Zeit, Welche Rolls-Royce-Derivate haben Sie noch im Köcher?

 

Koehn:

Mit dem neuen Phantom und dem Cullinan, den wir im nächsten Jahr präsentieren ist unser Produktportfolio erst einmal rund.

 

 

Frage:

Sie sind mit dem Cullinan spät dran, Bentley ist mit dem Bentayga schon im Luxus-Segment erfolgreich…

 

Koehn:

Wir haben lange überlegt, ob dieses Segment zu Rolls-Royce passt. Wir hatten dabei keine Eile. Der Cullinan wird sich nicht über Sportlichkeit,sondern über Komfort und die berühmte "Waftability" definieren und einen Fahrkomfort bieten, der alles in den Schatten stellt ….

 

 

Frage:

Das habe ich ja bei Luxus-Automobilen noch nie gehört …

 

Koehn:

Warten Sie es ab! Der Cullinan hat einen Fahrkomfort, wie eine Limousine aufgrund seiner sehr weichen Federung. Dazu hat das Auto eine sehr gute Traktion und Geländegängigkeit, ohne eine Vielzahl von Sperren und Untersetzungen. Das erreichen wir mit einer neuen Hinterachse, die die Weiterentwicklung eines bekannten Prinzips ist.

 

 

Frage:

Lassen Sie uns zum neuen Phantom zurückkehren. Wenn ich mich in das Auto setze, dann fällt mir das BMW-Infotainment mit dem Drehknopf ins Auge. Hätte man das bei einem derart teuren Auto nicht besser kaschieren sollen?

 

Koehn:

Ich habe mich bewusst dafür entschieden, weil ich das BMW-Bedienkonzept für das geeignete halte. Ich muss nicht die BMW-Technik übernehmen, aber ich kann es. Ich habe da völlige Freiheit. Und das System ist nun mal das beste auf dem Markt.

 

 

Frage:

Da die neue Architektur sehr flexibel ist, eröffnet das doch einige Möglichkeiten…

 

Koehn:

Ja, wir können von jedem Fahrzeug-Derivat Einzelstücke und Kleinstserien bauen und das werden wir tun. Es wird immer wieder Einzelstücke von Rolls-Royce geben, aber ein Prinzip bleibt unangetastet: Wir gehen nicht mit Gewalt in jede Nische, sondern wir produzieren weiterhin immer ein Exemplar weniger, als der Markt verlangt. Also werden wir auch in Zukunft deutlich unter 10.000 Autos pro Jahr verkaufen.

Autor: Wolfgang Gomoll, München  Stand: 26.09.2017
Fotos:   

Sie haben recht, es muss einen elektrifizierten Rolls-Royce geben, aber das wird kein Plug-in-Hybrid werden. Diese Technologie sparen wir bewusst aus… (Foto: press-inform / Rolls-Royce)
Der Cullinan hat einen Fahrkomfort, wie eine Limousine aufgrund seiner sehr weichen Federung. Dazu hat das Auto eine sehr gute Traktion und Geländegängigkeit, ohne eine Vielzahl von Sperren und Untersetzungen. Das erreichen wir mit einer neuen Hinterachse, die die Weiterentwicklung eines bekannten Prinzips ist. (Foto: press-inform / Rolls-Royce)
Unsere neue "Architecture of Luxury", auf der auch der neue Phantom basiert ist für die Elektromobilität vorbereitet. (Foto: press-inform / Rolls-Royce)
(Foto: press-inform / Rolls-Royce)
(Foto: press-inform / Rolls-Royce)
(Foto: press-inform / Rolls-Royce)

Autor: Wolfgang Gomoll, München  Stand: 26.09.2017
Fotos: press-inform / Rolls-Royce  

(Foto: press-inform / Rolls-Royce)
(Foto: press-inform / Rolls-Royce)