Nicht überall in der Luxusliga spielen Mercedes S-Klasse und BMW 7er die allererste Geige. In Südkorea fährt man bevorzugt den Genesis G90. Der Luxusableger aus dem Hyundai-Konzern soll bald auch die USA und Europa erobern.
Königs Kleider
Nicht überall in der Luxusliga spielen Mercedes S-Klasse und BMW 7er die allererste Geige. In Südkorea fährt man bevorzugt den Genesis G90. Der Luxusableger aus dem Hyundai-Konzern soll bald auch die USA und Europa erobern.
Geht es um das Design, kann man dem 5,20-Meter-Koloss schon einmal nichts vorwerfen. Der Genesis G90 ist ein fettes Teil; imposant der Auftritt und dabei allemal elegant. Wirken die asiatisch anmutenden Frontleuchten neben dem etwas zu groß geratenen Kühlergrill doch etwas beliebig, sieht es an der Seitenlinie und am Heck kraftvoll und allemal wohl proportioniert aus. Auffallen wird man mit dem Genesis G90 im Straßenverkehr kaum; doch wer ihn einzeln sieht, der dürfte auf welchem Kontinent auch immer Gefallen an der koreanischen Luxuslimousine finden, die auf dem Heimatmarkt BMW 7er, Audi A8 und Mercedes S-Klasse problemlos die Stirn bietet. Mittlerweile ist der G90 auch in den USA auf dem Markt und nach der Modellpflege soll er 2019 / 2020 auch nach Europa in die Höhle der Löwen rollen. Hier muss er sich dann mit den Besten der Besten messen - wie Jaguar XJ, Lexus LS oder Cadillac CT6 zeigen, eine wahre Herkulesaufgabe.
V6 udn V8 als Benziner
In Sachen Luxusausstattung, Fahrerassistenzsysteme und Antrieb ist er für die hiesigen Märkte allemal gerüstet. Das Platzangebot ist so opulent, wie man es von einer Luxuslimousine erwarten darf. So bettet man sich gerade im Fond vortrefflich, wenn der vordere rechte Sitz geräuschlos in die Schlafposition gleitet, die für ihn vorgesehen ist. Doch so opulent man sich auch Dank des Radstandes von 3,16 Metern in dem wohnlichen Ledergestühl fühlt, die Jalousien rundherum hochfährt und den Chauffeur die Alltagsarbeit erledigen lässt: der Genesis G90 ist ein Luxusmobil aus einer alten Zeit. Moderne Elemente sucht man im Innern weitgehend vergeblich. Zahllose Schalter und Taster bevölkern Mitteltunnel, Armaturenbrett und Türtafeln. Das Cockpit wird von zwei analogen Runduhren dominiert, die eine kleinen Informationsbildschirm umrahmen. Immerhin gibt es zahllose Assistenzsysteme oder ein Head-Up-Display, sonst würde man meinen, im Jahre 1998 Platz genommen zu haben. Moderner zeigt sich das 12,3 Zoll große Multifunktionsdisplay, wo sich Navigationskarte, Radiosender oder Wetterinformationen beinahe nach Belieben breit machen können. Beim Topmodell 5.0 Ultimate gibt es ergänzend zum Sechszylinder vollelektrische und klimatisierte Sitze auch im Fond, wo ein 10,3 Zoll großes Bildschirmsystem für Unterhaltung sorgt. Hinten sieht es auf der heruntergeklappten Armlehne kaum anders aus, wo der Chauffierte seine Reiseeinstellungen trifft. Hier wirken andere Premiummarken visionärer und moderner, um die Kunden in den Luxus von morgen und übermorgen zu entführen.
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- Veröffentlicht: 28. September 2017