Skoda greift spät, aber gewaltig ins SUV-Segment ein: Nach dem Kodiaq schickt sich nun der Karoq im Kompaktsegment an, Käufer zu erobern. Die Argumente sind Skoda-typisch und ziehen nach wie vor: gute Qualität, viel Raum und moderne Technik. Günstig ist der Spaß dagegen nicht mehr.
Schmidtchen Schleicher
Skoda greift spät, aber gewaltig ins SUV-Segment ein: Nach dem Kodiaq schickt sich nun der Karoq im Kompaktsegment an, Käufer zu erobern. Die Argumente sind Skoda-typisch und ziehen nach wie vor: gute Qualität, viel Raum und moderne Technik. Günstig ist der Spaß dagegen nicht mehr.
Die Sache mit dem Flaschenöffnen klappt tatsächlich. Vorne in der Mittelkonsole befinden sich zwei Becherhalter, die den Trinkbehälter so fixieren, dass man den Schraubverschluss mit einer Hand aufdrehen kann. Wieder so eine Simply Clever-Kleinigkeit, die das Autofahrerleben im Alltag erleichtert. Das weiß jeder zu schätzen, der eine Cola-Flasche während der Fahrt geöffnet und sie dazu zwischen den Beinen fixiert hat, nur um dann den spritzenden Schaum malerisch über die Hose verteilt zu bekommen. Mittlerweile haben sie bei Skoda den Praktikabilitätsgedanken verinnerlicht. Sei es bei den neun Ablagen, die vorne im Cockpit zur Verfügung stehen, um allerlei Krimskrams zu verstauen oder dem optionalen VarioFlex-Sitzsystem, bei dem die äußeren beiden Sitze im Fond um 15 Zentimeter in der Längsrichtung verschoben (und acht Zentimeter zur Mitte hin), die Lehnen sich um 13 Grad geneigt oder die beiden äußeren Stühle ganz ausgebaut werden können.
Komfort wird groß geschrieben
Dass dieser Kniff nicht ganz neu ist und eine deutliche Treppe beim Umlegen der Rücklehnen im Kofferraum entsteht, nimmt der Skoda-Kunde vermutlich mit einem Schulterzucken hin. Immerhin ist das Fassungsvermögen des Kofferraums mit 521 bis 1.630 Liter ohnehin schon groß genug. Baut man die Fondsitze aus, erhöht sich das maximale Volumen auf beachtliche 1.810 Liter. Da verliert auch der samstägliche Beladungsmarathon auf dem Parkplatz eines Möbelhauses einen großen Teil seines Schreckens. Wer im 4,38 Meter langen Karoq einfach nur reisen will, kommt auch nicht zu kurz: Hinten ist beileibe genug Platz für Haupt und Bein. Komfort wird beim tschechischen Kompakt-SUV großgeschrieben. Das Stahlfahrwerk wird mit jeder Bodenunebenheit fertig. Allerdings bedingt diese kommode Feder- und Dämpferabstimmung eine Kehrseite der Medaille: Der Karoq ist fast schone eine Spur zu weich gefedert und neigt sich in Kurven spürbar zur Seite. Die älteren Semester werden sich da unweigerlich an Nico Haaks Schlager aus dem Jahr 1988 "Schmidtchen Schleicher" (mit den elastischen Beinen) erinnern. Wer es etwas straffer will, muss auf die adaptiven Dämpfer warten, die im nächsten Jahr erhältlich sein werden.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 11. Oktober 2017