Alle reden vom autonomen Fahren. Wann genau das kommt, weiß jedoch so recht keiner. Nissan prescht vor und kündigt selbstbewusst an, dass seine Autos ab 2020 autonom selbst durch Innenstädte cruisen können.
Hände weg!
Alle reden vom autonomen Fahren. Wann genau das kommt, weiß jedoch so recht keiner. Nissan prescht vor und kündigt selbstbewusst an, dass seine Autos ab 2020 autonom selbst durch Innenstädte cruisen können.
Der Endkunde blickt schon längst nicht mehr durch. Bald sollen die Autos autonom, das heißt ohne Zutun des Piloten, durch den Alltag fahren können. Technisch können das einige Autos an sich sogar schon, doch eben nicht immer und vor allem nicht überall. Die nebulöse Einstufung in die Phasen 1 bis 5 des autonomen Fahrens macht das Ganze nicht verständlicher. Audi verkündete beim Marktstart seines neuen Audi A8 selbstbewusst, dass man als erstes Serienfahrzeug weltweit in der Stufe 3 unterwegs sein könnte. So können längere Strecken ohne aktives Tun des Fahrers zurückgelegt werden. Doch weil die Rechtslage den Audianern noch zu ungewiss erscheint, schaltet Audi das System im neuen A8 zum Marktstart nicht frei und verweist auf 2018. Nicht viel anders sieht es bei den anderen Premiummarken aus. Wer in einem aktuellen BMW 5er / 7er oder einer E- / S-Klasse von Mercedes unterwegs ist, wird von den Fahrerassistenzsystemen im Realbetrieb mehr als enttäuscht sein. Für tausende von Euro Aufpreis muss man abhängig von Tempo und Straße alle paar Sekunden zum Steuer greifen, um nicht automatisch eingebremst zu werden. Automobiler Fortschritt mit lautstarken Fehlzündungen - als ob die Autoindustrie keine anderen Sorgen hätte. Eine echte Erleichterung ist das nicht und den Aufpreis nach aktuellem Stand kaum wert. Das einzige System, das einen nennenswert im Alltagsbetrieb unterstützt, arbeitet in Tesla Model S / Model X und sorgt zumindest für eine spürbare Hilfe, wenngleich insbesondere die Präzision von Lenkeingriffen einiges zu wünschen übriglässt.
45 Minuten vollautonom
Auch Nissan und seine Schwestermarken haben aktuell kein System, das einen begeistern kann, verspricht jedoch für 2020 speziell mit seinen asien- und US-geneigten Marken Infiniti und Nissan den Durchbruch. "Wir werden 2020 mit unserem System ProPilot 3 ohne Zutun des Fahrers fahren können", erläutert Tetsuya Iijima, für die Entwicklung der Fahrerassistenzsysteme verantwortlich, "das gilt auch für Schnellstraßen und die Innenstadt." Erzählen kann man viel, doch Tetsuya Iijima lädt einen gleich einmal auf eine Probefahrt quer durch die Millionenmetropole Tokio ein. "Wir werden hier auf dem Parkplatz losfahren und ich werde zum Start der Fahrt nur einmal den Knopf drücken", erzählt der Chefentwickler und dreht sich nicht zu letzten Mal am heutigen Tage nach hinten um, "den Rest macht das Auto dann selbst. Wir werden exakt wieder hier auf dem gleichen Punkt parken. Rund 21 Kilometer - dauert rund 40 bis 45 Minuten."
- Details
- Veröffentlicht: 01. November 2017