Auch vom BMW i8 hatten sich viele vor seiner Premiere in 2014 mehr versprochen. Als die Konkurrenz auf Supersportler und mächtige PS-Leistungen setzte, kaprizierte sich BMW allein auf das mutige Design und einen möglichst niedrigen Verbrauch. So spektakulär der BMW i8 auch heute noch durch die Szenemetropolen dieser Welt knattert, die Kombination aus mäßig dynamischem Dreizylinderturbo und Elektromodul ermöglichte zwar einem Normverbrauch von rund zwei Litern, ließ die finanzstarken Freunde sportlichsten Autofahrens die Scheckbücher jedoch in der Tasche lassen. Sie wollten mehr als die hybriden 362 PS und schmale Elektroreichweiten von unter 30 Kilometern. Derweil tischte Mercedes ein unhybrides Kraftpaket wie den AMG GT auf, Porsche protzte mit einem knapp 900 PS starken 918er, während sich McLaren P1 oder LaFerrari mit ihren Hybridboliden in völlig andere Leistungsklassen verabschiedeten.
Konkurrenz zieht nach
Doch so wenig perfekt i3 / i8 auch waren und sind, den mutigen Innovationscharakter kann man BMW vor einem knappen Jahrzehnt nicht absprechen. Was man den umtriebigen Bayern jedoch vorwerfen kann, dass sie nicht nachlegten. Als die Verkaufszahlen stockten, wurden Gelder eingefroren und intern umgeschichtet. Stattdessen sollten es moderne Vier- und Sechszylinder sein, die den hauseigenen Flottenverbrauch senkten und die Marke als dynamische Zukunftsmarke positionieren sollten. Doch nach i3 sowie i8 war Pause und die Modellpflegen des elektrifizierten Doppelpacks blieben dünner als dünn, während die Konkurrenz in die vollen ging. So präsentiert Audi im kommenden Sommer seinen e-tron auf Basis des Q5 und Jaguar überraschte viele mit seinem i-Pace.
Wenn man den blass abgeleiteten BMW i8 Roadster, der 2018 kommt, übersieht, lässt der nächste Schritt in der Elektrostrategie der Münchner Bayern noch bis 2020 auf sich warten, wenn der X3 als batterieelektrisches Fahrzeug kommt. 2020/2021 soll die Serienversion der IAA-Studie i Vision Dynamics ebenfalls rein elektrisch Druck auf das kommende Volumenmodell Tesla 3 machen. Besonders groß sind die Hoffnungen jedoch an den iNext, einen Crossover, der einen elektrischen Antrieb mit hoch automatisierten Fahren kombinieren soll. Geplatzt sind dagegen die kühnen Träume, elektrifizierte Antriebe wie bei BMW i3 / i8 mit dem Hightech-Baustoff Karbon zu vereinen. Der aufwendige Produktionsprozess mit Stationen in Japan, den USA und Deutschland ist einfach zu teuer, zu energieintensiv und das Problem des großen Verschnitts hat bisher kein Autohersteller wirklich im Griff.
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- Veröffentlicht: 18. Dezember 2017