Der 2013 erbaute Busbahnhof ist ein monströses Areal, das eine Fläche von 17.000 Quadratmetern hat. Rund 550 Mercedes Sprinter transportieren jeden Tag Fahrgäste in drei Himmelsrichtungen - Westen, Süden und Norden. Klar, im Osten liegt auch der Atlantik. Im Durchschnitt ist eine Fahrt 50 Kilometer lang, die längste Route ist 113 Kilometer lang und führt nach San Miguel del Monte, das im Süden im Landesinneren der Provinz Buenos Aires liegt. Zunächst ist man von der Größe des unterirdischen Busbahnhofs überwältigt. Überall stehen die Kleintransporter und warten auf die Fahrgäste, Türen fallen blechern ins Schloss und spanische Wortfetzen wabern durch die Luft. "Hey vamos, tenemos que irnos", (komm, wir müssen jetzt los) fordert eine Frau ihren Begleiter zum Einsteigen auf.
Geschäftiges Treiben
"Wie um alles in der Welt, soll hier jemand den richtigen Bus finden", schießt es einen durch den Kopf. Doch nur wenige Sekunden später bringen elektronische Tafeln Ordnung in das gedankliche Chaos. Große und kleine Monitore weisen entsprechend der Himmelsrichtung den Weg zum richtigen Gefährt. Drei Spalten beinhalten für die entsprechenden Zielkoordinaten: "Destinos hacia el sur" (Reiseziele im Süden), Empresas" (Unternehmen, das den Bus betreibt) und letztendlich die Nummer der Haltestelle "Dársena" (Dock).
Während der Rush Hour ähnelt der unterirdische Busbahnhof einem Ameisenhaufen: etwa 7.500 Fahrgäste eilen zu ihren Kleinbussen, die in ihren Parknischen auf die Kundschaft warten. Wer noch etwas warten muss, setzt sich auf eine der Bänke oder diskutiert mit anderen Fahrgästen die wichtigen Dinge des Lebens - und das ist in der argentinischen Hauptstadt in erste Linie der Fußball. Zumindest sobald ein paar "Hombres" zusammenstehen.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 20. Dezember 2017