Während Automessen weltweit darben, deren Neuigkeiten im medialen Nichts untergehen und mehr denn je Zeichen der alten Autowelt sind, sieht das bei Kongressen, Symposien und Innovationsmessen ganz anders aus. Bestes Beispiel ist die South by Southwest in Austin.
Texas digital - ganz analog
Während Automessen weltweit darben, deren Neuigkeiten im medialen Nichts untergehen und mehr denn je Zeichen der alten Autowelt sind, sieht das bei Kongressen, Symposien und Innovationsmessen ganz anders aus. Bestes Beispiel ist die South by Southwest in Austin.
An sich ist Texas nichts für USA-Anfänger. Die leichte Kost, die einem Touristenparadiese wie Kalifornien, Florida oder New York vorgaukeln, sucht man im Bundesstaat von Westernboots, Cowboyhüten und Pick Ups vergeblich. Austin, die moderne Ein-Million-Einwohner-Metropole am Colorado River ist anders - ganz anders. Auch hier trägt man Stetson, nähtereich verzierte Stiefel und blubbert untermalt von lauter Musik mit einem Ford F-250 durch die City. Und doch ist Austin offener, jünger und auch verrückter. Die hiesigen Partymeilen sind berühmt, die Musikclubs wohl nur mit denen in den Südstaaten zu vergleichen und die IT-Szene genießt längst Weltruf.
Gigantisches Themenspektrum - und Parties
Das in den späten 80er Jahren initiierte Musikfestival South by Southwest (SXSW) ist zu einem der wichtigsten Innovationskongresse geworden. Während der zehntägigen Veranstaltung geht es um Filme, Comedy, Musik, Technologie und eine zunehmend digitaler werdende Zukunft. Die Stimmung bei SXSW Interactive ist in ihrer Art wohl einzigartig; das Publikum: jung, offen, lernbegierig und zumindest nach eigenem Empfinden auf dem Weg nach oben. Hunderten von kunterbunten Vorträgen steht die noch farbenprächtigere Innenstadt von Austin gegenüber, die mehr als eine Woche zur wahren Partymeile wird - beinahe rund um die Uhr. Hier chauffiert einen Wonder Woman mit ihrer Fahrrad-Rikscha zu den coolsten Spots der Texasmetropole, ein paar Meter weiter wird bei einem Happening eine Hauswand bepinselt oder ein indianisch aussehender Reiter steht als Fotomotiv zur Verfügung. Niemand läuft, niemand hetzt - auch wenn die Terminpläne voll und die Warteschlangen an den zahlreichen Veranstaltungsorten gigantisch sind - man ist entspannt und genießt die Zeit. Das ist das Messeleben im 21. Jahrhundert.
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- Veröffentlicht: 11. März 2018