Mercedes, BMW & Co befinden sich bei der Elektromobilität in einer brandgefährlichen Zwickmühle. Die Produktion, der für die Herstellung leistungsfähiger Batterien benötigten Zellen befindet sich in der Hand einiger weniger asiatischer Konzerne. Eine verhängnisvolle Abhängigkeit droht.
Monopolgefahr
Mercedes, BMW & Co befinden sich bei der Elektromobilität in einer brandgefährlichen Zwickmühle. Die Produktion, der für die Herstellung leistungsfähiger Batterien benötigten Zellen befindet sich in der Hand einiger weniger asiatischer Konzerne. Eine verhängnisvolle Abhängigkeit droht.
Die Meldung ging im vorweihnachtlichen Getümmel fast unter: Toyota und Batteriehersteller Panasonic vereinbarten, bei der Herstellung von Batterien noch enger zusammenzuarbeiten. Ein Joint Venture werde derzeit geprüft. "Ziel sind weitere Verbesserungen bei Leistung, Preis und Sicherheit der Akkus sowie die Sicherstellung einer zuverlässigen Lieferkette" - dieser Satz lässt in den Konzernzentralen in Wolfsburg, Ingolstadt und Untertürkheim die Alarmglocken schrillen, bedeutet er doch nicht anderes, dass Toyota sich eine zuverlässige Lieferkette für Batteriezellen sichern will. Der Kampf um die Batteriezellen - einem Kernbaustein der Elektromobilität - ist bereits in vollem Gange und die deutschen Autobauer haben dabei schlechte Karten. Denn die Akkus sind entscheidend für den Erfolg bei der Elektromobilität und nur, wer Hochleistungs-Batteriezellen in genügender Menge und zu fairen Kosten bekommt, hat eine Chance, seine Elektroautos zu einem wettbewerbsfähigen Preis anzubieten. Schließlich ist die Batterie ein sehr teures Bauteil bei den Fahrzeugen der Zukunft. Und genau da befinden die deutschen Autobauer in einer gefährlichen Bredouille, die in einer verhängnisvollen Abhängigkeit zu den Herstellern der begehrten Batteriezellen führen könnte.
Scheinheilige Höflichkeit
Aktuell wird der Markt von einer Handvoll Herstellern der elektrolebensnotwendigen Batteriezellen dominiert, die alle in Asien sitzen. Die großen Akteure bei diesem diffizilen Spiel heißen: LG Chem, Panasonic, Samsung, SK und CATL aus China. Wie sieht es mit der Herstellung von Batteriezellen in Deutschland aus? Fehlanzeige. Versuche, hierzulande eine Produktion aus dem Boden zu stampfen, scheiterten bislang auf ganzer Linie. Sei es Daimler mit Evonik und dem gemeinsamen Unternehmen Li-Tec (Ende 2015 endete die Produktion) oder Bosch mit Samsung beim Joint Venture SB LiMotive, das 2008 ins Leben gerufen wurde.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 01. April 2018