Lamborghini baut das erste Super-Sports-Utility-Vehicle der Welt. Das extrovertierte Design weckte wilde Hoffnungen, doch dass der Urus bei der Performance Maßstäbe setzt, grenzt an Zauberei.
Die Zauberformel
Lamborghini baut das erste Super-Sports-Utility-Vehicle der Welt. Das extrovertierte Design weckte wilde Hoffnungen, doch dass der Urus bei der Performance Maßstäbe setzt, grenzt an Zauberei.
Die Rahmenparameter lesen sich alles andere als vielversprechend: 5,10 Meter ist der Lamborghini Urus lang. Das Maß ist bei großen SUVs zwar durchaus üblich, kann aber kaum als sportwagentypisch gelten. Genauso ungünstig mutet das Leergewicht von 2,2 Tonnen an. Das klingt nach einem schweren Abschied von Lamborghini als Sportwagenhersteller. Doch bevor den Fans der Marke die Tränen kommen, heißt es tief durchatmen - bevor dann die Freudentränen fließen. Denn das, was der Name Lamborghini verspricht, löst auch der Urus ein. Um das zu begreifen, sollte man nicht nur auf die reinen Zahlen blicken. Dass er mit einer Höchstgeschwindigkeit von 305 km/h das schnellste SUV der Welt ist, mag die Menschen in Italien mit Stolz erfüllen. Und wohl auch, dass er mit seiner Leistung von 650 PS selbst den Bentley Bentayga mit W12-Motor in den Schatten stellt. Viel wichtiger ist aber, wie er sich unter Realbedingungen fährt. Bei Lamborghini bedeutet das: auf der Rennstrecke. Hier legt der Urus eine Längs- und Querdynamik an den Tag, die man einem 2,2-Tonnen-Brummer nicht zugetraut hätte.
Fetter Brummer im Grenzbereich
Ganz wesentlich tragen dazu die gigantischen Karbon-Keramik-Bremsen der Serienausstattung bei. Sie bremsen dauerhaft, mühelos und präzise dosierbar den Lamborghini vor jeder Kurve so ein, als hätte er unterwegs mindestens eine halbe Tonne Gewicht verloren. Nur beim Einlenken macht sich bemerkbar, dass 58 Prozent der Urus-Masse auf die Vorderachse drücken. Dass er dann trotzdem so schnell um die Kurven kommt, beruht auf einer ganzen Fülle von Assistenz- und Fahrdynamiksystemen. Die meisten sind neu für Lamborghini und machen einmal mehr bewusst, dass es auch erhebliche Vorteile hat, Teil des Volkswagen-Konzerns zu sein. Das gilt beispielsweise für das aktive Torque-Vectoring, die Hinterradlenkung, die Luftfederung und die elektromechanischen Wankstabilisierung.
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- Veröffentlicht: 22. April 2018