Der Opel Insignia Country Tourer kratzt an der Oberklasse, macht im Alltag vieles richtig und bietet viel Platz. Allerdings erlaubt sich der Rüsselsheimer Crossover im Detail die eine oder andere Schwäche.
Raumgleiter
Der Opel Insignia Country Tourer kratzt an der Oberklasse, macht im Alltag vieles richtig und bietet viel Platz. Allerdings erlaubt sich der Rüsselsheimer Crossover im Detail die eine oder andere Schwäche.
Die Suche nach Parklücken in einer deutschen Großstadt gehört sicher nicht zu den Vorzügen des Opel Insignia Country Tourer. Denn mit einer Länge von fünf Metern ist der Crossover alles andere als ein Stadtfloh. Das merkt man auch bein Einparken und der schlechten Übersicht nach hinten. Da hilft die 360 Grad-Kamera (1.190 Euro) und im Verkehr ergänzend zum Schulterblick der Toter-Winkel-Assistenten. Doch die stattlichen Abmessungen haben auch Vorteile, die sich im Alltag positiv auswirken. Spontane Möbelkäufe sind bei einem Kofferraumvolumen von 560 bis 1.665 Litern auch kein Problem. Mit den praktischen Schienenssystem und den flexiblen Trennelementen (150 Euro) bricht im geräumigen Kofferraum auch nicht das Chaos aus, wenn er mal nicht voll beladen ist. Auch die Ladekante ist ziemlich tief, so dass man Gepäck nicht hochwuchten muss. Praktisch ist auch die Verstellmöglichkeit der Aufschwinghöhe der Heckklappe mittels eines Drehknopfs in der Fahrertürablage. Damit lässt sich bei flachen Garagendecken ein lackschädigendes Anschlagen der Pforte an der Decke vermeiden. Schwingt die Klappe voll auf, können Personen mit einer Größe von 1,85 Metern darunter aufrecht stehen.
Zu schlapper Turbodiesel
Auch im Fond kann man gemütlich Platz nehmen, alles andere wäre ja bei einem fünf Meter Kreuzer eine Überraschung. Vorne reist man auf den Opel-üblichen AGR-Sitzen inklusive Massagefunktion sehr gut, auch wenn die Massagefunktion kaum spürbar ist. Eine bequeme Sitzposition ist schnell gefunden und die etwas angestaubt wirkenden Instrumente sind gut im Blick. Das beheizbare unten abgeflachte Lenkrad liegt auch gut in der Hand. Allerdings ruckelt der digitale Tachozeiger und das Head-Up-Display ist zwar hell genug, kann aber nicht Navigationsbefehle und Geschwindigkeit gleichzeitig anzeigen, allerdings hat Opel da schon eine Verbesserung aus dem PSA-Technikfundus angekündigt. Das Navigationssystem stammt noch aus dem GM-Baukasten und erfüllt die Basisaufgaben eines Lotsen zuverlässig. Allerdings bietet das System weder Graphik-Opulenz noch Echzeitverkehrsmeldungen. Was dagegen gut funktioniert, ist die Einbindung des Smartphones via Apple CarPlay.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 28. Mai 2018