Für viele sind Plug-in-Hybride jetzt schon Elektroschrott. Eine Übergangslösung, die den Weg in das Zeitalter der reinen Elektrofahrzeuge bahnen soll. Doch im nächsten Jahrzehnt führt kein Weg an den PHEVs vorbei.
Brückentechnologie? Von wegen!
Für viele sind Plug-in-Hybride jetzt schon Elektroschrott. Eine Übergangslösung, die den Weg in das Zeitalter der reinen Elektrofahrzeuge bahnen soll. Doch im nächsten Jahrzehnt führt kein Weg an den PHEVs vorbei.
Die nächsten beiden Jahre werden aufregend. Audi greift mit den e-tron SUVs Tesla an. Mercedes zieht mit seinem EQC nach und BMW will mit seinem iNext ebenfalls in den Ring der Reichweiten-Elektromobilität steigen. Und was ist mit den Plug-in-Hybriden? Die werden sukzessive aussterben, so die Meinung vieler Experten. Doch so schnell ist die Ägide der Fahrzeuge, die sowohl Verbrenner und einen Elektromotor an Bord haben, nicht vorbei. Geht es nach Nicolas Meilhan Energie- und Mobilitäsexperte bei der renommierten Beratungsfirma Frost und Sullivan, werden die PHEVs bis 2030 den E-Ton angeben.
Ladenetz ist der Flaschenhals
"Ich halte die PHEVs kurz- bis mittelfristig für einen sinnvollen Ansatz. Einerseits um Kunden an die E-Mobilität heranzuführen, andererseits als Erstwagen solange noch nicht die entsprechende Ladeinfrastruktur zur Verfügung steht. Hersteller packen ja künftig mehr Batteriekapazität in die PHEV, so dass dann Reichweiten von rund 100 km möglich werden.", meint Professor Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM). Für diese These spricht, dass die Batterien immer kleiner, leistungsfähiger und auch billiger werden. Damit könnten PHEVs bald ein verlockendes Angebot darstellen. Dagegen werden bei den reinen BEVs aufgrund der größeren Akkus deutlich mehr Rohstoffe verbraucht. Stichwort: Seltene Elemente, wie zum Beispiel Cobalt, das zu großen Teilen im China gefördert wird. "Indem man die Ressourcenverfügbarkeit von Erdöl auf Metalle verlegt, löst das Problem der Abhängigkeiten nicht, es verändert sie nur", verdeutlicht Nicolas Meilhan. Wissenschaftler tüfteln schon an Batterietypen, die dieses Problem lösen, aber bis diese Akkus serienreif sind, werden noch einige Jahre vergehen.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 03. Juni 2018