Viele Experten sind sicher: Bei der Batterie-Zellproduktion haben die Europäer keine Chance, den Vorsprung der Asiaten wettzumachen. Dennoch wollen einige Initiativen die Aufholjagd starten und haben durchaus Trümpfe in der Hinterhand.
Faktor Zeit
Viele Experten sind sicher: Bei der Batterie-Zellproduktion haben die Europäer keine Chance, den Vorsprung der Asiaten wettzumachen. Dennoch wollen einige Initiativen die Aufholjagd starten und haben durchaus Trümpfe in der Hinterhand.
So ändern sich die Zeiten. Unlängst hat der chinesische Batteriehersteller CATL (Contemporary Amperex Technology Co.) bekanntgegeben, in Deutschland ein Batteriewerk aus dem Boden stampfen zu wollen. Im Gespräch ist Erfurt, weil da die kurzen Wege zu den Elektroauto-Werken von VW, BMW und Porsche gegeben sind. Auch wenn manche schon den Untergang des Abendlandes fürchten und den Beginn der Übernahme der deutschen Wirtschaft durch die Asiaten sehen, zeigt die Standortwahl vor allem eines: Auch bei der Elektromobilität gelten für Zulieferer die gleichen Gesetze, wie bei der klassischen Produktion von Automobilen mit Verbrennungsmotor. Das bedeutet, dass die Nähe zu den Produktionsstandorten der Autobauer unabdingbar ist, da sie viel Geld spart, dass sonst für den Transport aufgewendet werden müsste und bei der Fertigung der Fahrzeuge die nötige Flexibilität schafft.
Hochfliegende Pläne und Geld alleine reichen nicht
Sechs Wochen dauert der Transport der wichtigen Zellen von Asien nach Europa. Sobald es ein Qualitätsproblem gibt, kann das ein großes Problem nach sich ziehen, da die nächste Zelllieferung bereits auf dem Wasserweg nach Deutschland ist. Also gilt es auch diese Risikoquelle zu minimieren, um auf Dauer wettbewerbsfähig sein zu können. Zumal die Logistik auch ein Kostenfaktor ist und, um die Elektromobilität zum Erfolg werden zu lassen, gehen Experten davon aus, dass die Kilowattstunde weniger als 100 Euro kosten muss.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 18. Juni 2018