Die Zukunft der Mobilität entscheidet sich mehr denn je in China, denn selbst das gelobte IT-Land Silicon Valley gerät immer mehr unter Druck. An Europa scheinen nicht nur die automobilen Zukunftstrends vorbeizurauschen.
China first
Die Zukunft der Mobilität entscheidet sich mehr denn je in China, denn selbst das gelobte IT-Land Silicon Valley gerät immer mehr unter Druck. An Europa scheinen nicht nur die automobilen Zukunftstrends vorbeizurauschen.
Was den Amerikanern die Zukunftskonferenz SXSW in Austin ist den Asiaten die RISE Convention in Hong Kong, wo IT-Teckis, Kreativ-Nerds, zahlungskräftige Investoren und CEOs Ideen und Innovationen anbieten, suchen, finden, stöbern und eifrig diskutieren. Unter den 600 Start-Ups, die ihre Dienste vor 15.000 Besuchern auf dem größten Zukunftskongress Asiens auf der Suche nach Investoren zur Schau stellen, gibt es nur wenige Firmen aus dem automobilen Umfeld. Daimler-Chef Dieter Zetsche war vorher in China unterwegs und stattet der RISE Convention einen kurzen Besuch ab. "Die Neugier treibt uns hierhin, denn die Tech-Welt trifft zunehmend auf das Automobil und wir müssen voneinander lernen. Von der South by Southwest konnten wir einiges mitnehmen und die CES ist inhaltlich mittlerweile fast stärker belegt als die Detroit Autoshow. Dazu müssen wir uns den verschiedenen Lokalitäten anpassen", sagt Zetsche bei seinem Rundgang, "deshalb bin ich hier. Es geht auch um die Atmosphäre und man wirft sein Netz aus. Natürlich gibt es da auch Beifang."
Deutsche Hersteller schauen nach China
Der Veranstaltungsort der RISE Convention wirkt dabei reichlich hemdsärmelig. Eine große Messehalle in der dritten Etage des mächtigen Hong Kong Convention Centers. Im Erdgeschoss findet zeitgleich die lokale Fashion Week statt, deren Teilnehmer sich jedoch kaum farbenprächtiger auf den Bühnen in Szene setzen, als bei der RISE Convention, die damit wirbt der glühende Tech-Puls Asiens zu sein. Die Atmosphäre ist entspannt, lässig; bisweilen auch etwas nervös. Ähnlich wie bei vergleichbaren Innovationskongressen wirkt die ganze Aufmachung dabei wenig professionell. Der Großteil der Messestände ist kaum größer als ein Quadratmeter. Auf einem DIN A2 großen Papierschild preisen Firmen wie Elab, Searchfinn, Fintech, Cloudpassage, oder Dezoo ihre höchst unterschiedlichen Dienstleistungen an. Ein bis zwei Personen und ein Notebook auf dem Pressspantisch - das ist der genormte Messeauftritt auf der RISE. Trotzdem geht es bei den Gesprächen bisweilen um Millionen, denn neben den 600 Start Ups sind hunderte von Investoren auf der Suche nach kreativen Ideen, ihr Geld visionär auszugeben.
- Details
- Veröffentlicht: 11. Juli 2018