Drucken
Spar-Dreiklang
Kia peppt seinen Sportage auf. Während sich die optischen Änderungen in überschaubaren Grenzen halten, hat sich technisch beim Kompakt-SUV einiges getan. Die Asiaten bieten den Top-Diesel jetzt mit einem Mildhybridsystem an.

Spar-Dreiklang

Der Kia Sportage 2.0 CRDI AWD mit EcoDynamics+ kommt im Herbst auf den Markt (Foto: press-inform / Kia)

Kia peppt seinen Sportage auf. Während sich die optischen Änderungen in überschaubaren Grenzen halten, hat sich technisch beim Kompakt-SUV einiges getan. Die Asiaten bieten den Top-Diesel jetzt mit einem Mildhybridsystem an.

Die Koreaner sehen das Thema Diesel offenbar entspannter, als die Deutschen. Während sich der Furor Teutonicus gegen diese Triebwerke richtet, manche schon das Ende der Selbstzünder prophezeien, elektrifiziert der asiatische Autobauer mal eben einen Dieselmotor und packt diesen in den Sportage. Schließlich ist das Kompakt-SUV das meistverkaufte Modell in Deutschland. Die Elemente der milden Elektrifizierung folgen dem üblichen Muster: Das Herz bildet eine 48-Volt-436 Wh-Batterie, die einen zwölf kW / 16 PS starken Startergenerator mit Energie versorgt, der wiederum den Verbrennungsmotor nach besten Kräften unterstützt. Das ist der bekannte Zweiliter-Diesel mit 136 kW / 185 PS, später wird es das System auch beim 1.6 CRDi geben.

Unterstützung durch E-Maschine

Die Hybridisierung alleine ist bereits für eine Verbrauchsreduzierung von etwa sieben Prozent gut, kommt das Start-Stopp-System und die Achtgangautomatik hinzu, sollen rund zehn Prozent weniger Sprit durch die Brennkammern fließen - in absoluten Zahlen sind das 5,7 Liter pro 100 Kilometer (vorheriger Sportage 6,3 l/100 km). Beim Fahren merkt man erwartungsgemäß kaum etwas von der Elektropower. Wer also auf einen Boost-Modus, auf einen Überholknopf, wie in der Formel 1 hofft, wird enttäuscht. Die Verbrauchsreduzierung erfolgt durch das Zusammenspiel der drei Komponenten. Beim Beschleunigen entlastet der Elektromotor den Verbrenner, mit der ganzen Kraft seiner 55 Newtonmeter, dazu kommt die Start-Stop-Technik, die den Motor beim Heranrollen an eine Ampel schon unterhalb von 30 km/h -also deutlich früher als bisher - ausschaltet. Segeln ist mit dem System nicht möglich. Geladen wird die Batterie beim entspannten Dahingleiten oder durch Rekuperation beim Bremsen. EcoDynamics+ nennen sie bei Kia das System.


Soviel zur Theorie. Beim Fahren läuft der Spar-Dreiklang tatsächlich unmerklich ab. Der Fahrmodus "Normal" ist etwas für die gemütliche Autobahnetappe, dennoch hat man immer den Eindruck, dass die von Kia selbstentwickelte Achtgangautomatik den Diesel mit seinem maximalen Drehmoment von 400 Newtonmetern (bei 1.750 bis 2.750 U/min) nicht ganz von der Leine lässt. Spürbar harmonischer agieren Getriebe und Antrieb im "Sport"-Fahrprogramm: Die Gangwechsel sind etwas geschmeidiger und die Gasannahme direkter. So nimmt man dem Sportage 2.0 CRDi ab, dass er nach 9,5 Sekunden Landstraßentempo erreicht und es bis auf 201 km/h schafft - bei diesen Werten hat sich gegenüber dem Vorgänger nichts verändert. Das straffer abgestimmte Fahrwerk der Ausstattung GT Line ist nicht über jeden Zweifel erhaben. Unebenheiten werden den Passagieren unmittelbar mitgeteilt und bei Querfugen neigt die Hinterachse zum Poltern. Das Standardfahrwerk ist kommoder abgestimmt. Allerdings ändert das nichts an der Tatsache, dass die Sitze immer noch zu wenig Seitenhalt bieten. Wenig Probleme existieren es dank des Allradantriebs mit der Traktion.

Alle Motoren erreichen 6d temp

Bei der Ausstattung gibt es ebenfalls Neuigkeiten: Mit der Modellpflege ist das Infotainmentsystem mit dem sieben Zoll Monitor serienmäßig und das Smartphones wird per Apple CarPlay und Android Auto eingebunden. Dafür entfällt die Einstiegsvariante "Attract", die laut Kia Deutschland weniger als ein Prozent der Käufer haben wollten. Neu sind ein adaptiver Tempomat, eine Müdigkeitserkennung und eine 360 Grad Kamera, die den Parkassistenten ersetzt. Auch neu ist das Lenkrad, das jetzt unten abgeflacht ist. Der Rest ist schon vom Prä-Facelift Sportage bekannt: Hinten ist viel Platz, die Heckklappe schwingt so weit auf, dass man mit 1,85 Meter aufrecht darunter stehen kann, die Ladefläche bleibt auch bei umgelegten Rückbanklehnen eben und der Kofferraum hat ein Volumen von 439 bis 1.428 Litern -das sind 64 Liter weniger als bei der Version ohne Mildhybrid.

Die Höchstgeschwindigkeit sind 201 km/h (Foto: press-inform / Kia)
Die Ladefläche ist eben (Foto: press-inform / Kia)
Die Elektronik ist im Heck untergebracht (Foto: press-inform / Kia)
(Foto: press-inform / Kia)
(Foto: press-inform / Kia)
(Foto: press-inform / Kia)

Das Thema Abgasfilter wird in Korea nicht ganz so heiß gegessen, wie hierzulande. Alle Triebwerke erreichen die Euro 6dtemp-Norm, also auch die beiden 1.6 Liter Benziner, als Direkteinspritzer mit 97 kW / 132 PS oder als Turbo mit 130 kW / 177 PS, den es optional mit Allradantrieb sowie dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gibt. Bei den Selbstzündern feiert der 1.6 CRDi aus dem Ceed beim Sportage in zwei Leistungsstufen Einzug - entweder mit 85 kW / 115 PS oder 100 kW / 136 PS, der bei der stärkeren Version auch als Allrad und dem erwähnten Siebengang-DCT erhältlich ist. Los geht es bei 22.190 Euro für den Sportage mit dem 1.6 GDI, der gefahrene 2.0 CRDi mit Siebengang-DCT, Allrad und der GT-Line dürfte rund 40.000 Euro kosten. Genaue Preis gibt es im Herbst, wenn der aufgepeppte Sportage auf den Markt kommt.

Autor: Wolfgang Gomoll, Frankfurt am Main  Stand: 10.07.2018
Fotos: press-inform / Kia  

(Foto: press-inform / Kia)
(Foto: press-inform / Kia)
(Foto: press-inform / Kia)
(Foto: press-inform / Kia)
(Foto: press-inform / Kia)
(Foto: press-inform / Kia)