Mercedes Benz tritt da schon stärker aufs Gas und nimmt die EU in die Pflicht, möglichst schnell einen passenden Rahmen für die Entwicklung des autonomen Fahrens zu schaffen. "Fortschritt darf nicht an nationalen Grenzen Halt machen. Die Gesetzgebung muss mit der technischen Entwicklung Schritt halten, sonst können wichtige Innovationen beim automatisierten und autonomen Fahren nicht auf die Straße kommen. Rechtssicherheit ist eine Voraussetzung für die Akzeptanz des autonomen Fahrens in der Gesellschaft. Daher brauchen wir zügig eine weitergehende internationale Harmonisierung des Rechtsrahmens", sagt Renata Jungo Brüngger, Vorstandsmitglied der Daimler AG verantwortlich für das Ressort Integrität und Recht. Audi stimmt zu: "Die Anpassungen der Gesetze und Rahmenbedingungen müssen parallel zur Entwicklung dieser Funktionen erfolgen", erläutert Dr.rer.nat. Thorsten Leonhardt Experte für Recht beim autonomen Fahren beim Ingolstädter Autobauer.
Das zurückhaltende Agieren der deutschen Autobauer ergibt aus Ihrer Sicht Sinn. Angesichts des immer noch schwelenden Dieselskandals, will man nicht zu viel Druck auf die Politik machen, bleibt schon brav hinter der sicheren Doppeldeckung und agiert als verständnisvoller Partner. Doch der Schmusekurs könnte fatale Folgen haben: Die Zeit drängt, beim Streben um das autonome Fahren, das die ganze Automobilbranche umkrempeln wird, geht es um viel und der zweite Sieger ist der erste Verlierer.
Fotos: Tesla
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 17. August 2018