Gewohnt beliebt sind in Russland rustikale Vehikel, die in jedem Krisengebiet als Transportmittel herhalten könnten. Gegen das mächtige Gefährt, das der Geländespezialist Avtoros mit in die Hallen gebracht hat, sieht ein amerikanischer Bigfoot-Truck aus, wie ein Kinderspielzeug. Wenn man in dem meterhohen Kommandostand steht, fühlt man sich fast wie ein Feldherr. Ein paar Meter weiter stehen noch ein paar Jeeps und Allradfahrzeuge in Tarnbemalung, die auf reges Interesse bei den Besuchern stoßen. Angesichts der schlechten Straßen und der riesigen Naturflächen hilft es, ein Fahrzeug in der Garage zu haben, das bei allen Bedienungen zurechtkommt. Eher zum Spaßfahren ist der Kawasaki Buggy Teryx4 gedacht, mit dem man mit rund 44 kW / 60 PS über Stock und Stein toben kann.
Limousine aus Aserbaidschan
Deutlich gemächlicher geht es in der Limousine des aserbaidschanischen Autobauers Khazar voran, die mit iranischer Hilfe entstanden ist. Im Billigsegment tut sich einiges. Nachdem die Chinesen vor ein paar Jahren mit der automobilen Invasion Russlands grandios gescheitert sind, nehmen die Hersteller aus dem Reich der Mitte jetzt einen neuen Anlauf: Lifan hat den Solano II im Gepäck, der sinnigerweise gleich als Taxi präsentiert wird, während GAC und Haval auf SUVs setzen. Kia will da nicht hintenanstehen und geht mit dem barock anmutenden Mohave auf Kundenfang. Imposant ist auch der Kleinbus "Next", der für Transportation made in Russia sorgen soll. Deutlich ambitionierter sind sie schon bei Lada und dem Allianzpartner Renault unterwegs. Während die Franzosen mit dem Arkana ein schickes SUV-Coupé vorstellten, hielt AutoVAZ mit dem Lada 4x4 Vision concept die Fahne der traditionellen Offroad-Fahrzeuge aus Togliatti hoch. Es wird auch langsam mal Zeit, dass man sich um einen Nachfolger des legendären Lada Taiga kümmert.
Und die deutschen Hersteller? Porsche hat einen lieblosen Stand in einer Nebenhalle aufgebaut, die unter dem Namen "Mobilistic 18" der Elektromobilität und dem autonomen Fahren gewidmet war. Obwohl der Porsche Taycan im Scheinwerferlicht strahlte, verirrte sich kaum ein Zuschauer zu den weißgekleideten Hostessen. Noch zurückhaltender der BMW-Auftritt: In einer kleinen Viereck standen der i8 Roadster und ein Motorrad. Den Vogel schoss aber Maserati ab: Bestrahlt von schwachen Licht standen die Autos mit dem Dreizack auf dem Kühlergrill, wie auf einem Autozug in Reih und Glied. VW hatte wenigstens eine kleine Teststrecke vor den Hallen aufgebaut. Auch das autonome Fahren spielte eine Rolle: Volgabus zeigte ein Robo-Taxi, das dem e.Go Mover auf frappierende Weise ähnelt und den Namen "Vladimir" trägt. Da dürfte die Unterstützung von höchster Stelle gewiss sein.
Fotos: press-inform / Gomoll
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 29. August 2018