Die Autohersteller haben ihre Portfolios in den vergangenen Jahren gigantisch aufgefächert. Doch mit dem Wirrwarr von Buchstaben und Zahlenkombinationen, die jede noch so kleine Lücke füllen, könnte bald Schluss sein. Viele Modellpaletten werden ausgedünnt.
Streichkandidaten
Die Autohersteller haben ihre Portfolios in den vergangenen Jahren gigantisch aufgefächert. Doch mit dem Wirrwarr von Buchstaben und Zahlenkombinationen, die jede noch so kleine Lücke füllen, könnte bald Schluss sein. Viele Modellpaletten werden ausgedünnt.
Es ist schon einige Monate her, dass der designierte Mercedes-CEO und aktuelle Entwicklungsvorstand von Daimler Ola Källenius bei einem Event in Las Vegas in einem Nebensatz erwähnte, dass die breiten Produktportfolios der Hersteller schon bald schrumpfen könnten. Kein Wunder, denn in den vergangenen 15 Jahren haben nicht nur die deutschen Autofirmen jede noch so kleine Lücke in der Modell- und Motorenpalette gefüllt. Gab es bei Mercedes lange Jahre zum Beispiel nur die Klassen C, E und S, so gibt es aktuell kaum eine Buchstabenkombination, die auf einem Heckdeckel nicht zu finden ist. Volkswagen hatte einmal kaum mehr als Polo, Golf und Passat zu bieten - heute gibt es allein von den SUV eine breite Palette.
Weniger Cabrios bei Mercedes
durch die weltweit so erfolgreichen X-Modelle ein Fahrzeugportfolio geworden, wo selbst viele Händler an ihre Grenzen geraten. Audi wucherte unter der technikverliebten Führungsriege Winterkorn / Hackenberg / Piech nicht nur bei den einzelnen Konzernmarken selbst in ungeahnte Höhen. Auch innerhalb der Kernmarke Volkswagen ist das Angebot speziell international betrachtet mehr als unübersichtlich. Doch steigende Entwicklungskosten, immer neue gesetzliche Rahmenbedingungen, sowie sterbende Fahrzeugsegmente und alternative Antriebe machen es Autoherstellern in den kommenden Jahren unmöglich, die so ertragreichen Mega-Portfolios aufrecht zu erhalten. Viele warten nur auf das erste Zucken des direkten Konkurrenten, dann will man auch eigene Einzelmodelle und Varianten zurückziehen. Klammheimlich verschwinden Versionen mit Handschalter, Ein-Achs-Antrieb oder wenig nachgefragte Randmodelle.
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- Veröffentlicht: 07. Oktober 2018