Die unendliche Geschichte der automobilen Brennstoffzelle geht in die nächste Runde. Mittlerweile bietet Hyundai auf einigen Märkten seinen Nexo an und auch Mercedes will nach zahlreichen Verzögerungen seinen GLC Fuel Cell doch noch auf die Straßen bringen. Der größte Feind des Wasserstoffs sind günstige Akkus.
Zug ins Nirgendwo
Die unendliche Geschichte der automobilen Brennstoffzelle geht in die nächste Runde. Mittlerweile bietet Hyundai auf einigen Märkten seinen Nexo an und auch Mercedes will nach zahlreichen Verzögerungen seinen GLC Fuel Cell doch noch auf die Straßen bringen. Der größte Feind des Wasserstoffs sind günstige Akkus.
Die Geschichte der Brennstoffstelle ist schon ein paar Jahrzehnte alt. Autohersteller aus Japan, den USA und Deutschland bastelten immer wieder an der als visionär bezeichneten Antriebstechnologie herum. In ein paar Jahren sollte die Technik serienreif sein und dann würde es einen Durchbruch geben - so hörte man es immer wieder. Der kam bisher nie. Während Hersteller wie Toyota, General Motors oder Honda auf technische Lösungen und Kleinserien setzten, ging Daimler einen anderen Weg. Vor sieben Jahren veranstaltete Mercedes eine groß angelegte Welttournee, auf der die Alltagstauglichkeit der automobilen Brennstoffzelle auf eine harte Probe gestellt werden sollte. Eine Kleinstflotte von elektrisch betriebenen Mercedes B-Klassen tuckerte nahezu lautlos um den Globus. Die Motoren wurden nicht von Batterien, sondern von Wasserstoff gespeist, der ähnlich wie Benzin nachgetankt werden kann. In einem aufwendigen Prozess wird der Wasserstoff zu elektrischer Energie umgewandelt und trieb die B-Klasse-Versuchsträger an.
Daimler setzt auf Wasserstoff
Bereits seit den 80er Jahren dokterten die ingenieurgetriebenen Schwaben an dem Einsatz von Brennstoffzellen in Autos herum. Ein erster Proband, der MB 100 Transporter, benötigte noch seinen gesamten Laderaum als Minilabor, um die Technik unterzubringen. Es folgten zahllose Versuchsträger mit Namen Necar in Form von Kleintransportern, A- und B-Klassen und Bussen; doch zum Serienbetrieb reichte es nicht. Hier grätschten sich asiatischen Hersteller herein und ließen ihre Testflotten durch Japan, Korea und die USA surren. Mercedes kündigte immer wieder den Serieneinsatz eines Brennstoffzellenautos an, blieb die Umsetzung aber bis dato schuldig. Zuletzt sollte es 2012 / 2013 soweit sein und eine Zusammenarbeit mit den beiden Herstellern Nissan und Ford sollte Rückenwind bringen. Doch die Kooperation wurde zum Rohrkrepierer und das Brennstoffzellenfahrzeug für jedermann blieb erst einmal in der Untertürkheimer Entwicklungsgarage.
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- Veröffentlicht: 06. November 2018