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Nummer acht!
Porsche legt die achte Generation des 911ers auf und verpasst der Markenikone mehr Assistenzsysteme und mehr Leistung. An Design und Gesicht hat sich kaum etwas verändert.

Nummer acht!

Porsche 911 (Baureihe 992) feiert in Los Angeles seine Weltpremiere (Foto: press-inform / Porsche)

Porsche legt die achte Generation des 911ers auf und verpasst der Markenikone mehr Assistenzsysteme und mehr Leistung. An Design und Gesicht hat sich kaum etwas verändert.

Cayenne hin, Panamera her - kein anderes Auto definiert Porsche so sehr, wie der 911er. Vor 55 Jahren feierte der Ur-Elfer seine Premiere begründete den Ruf der Zuffenhausener Sportwagenmarke. Die Anforderungen an jeden neuen Elfer sind simpel, aber anspruchsvoll: Das neue Auto muss alles besser können als der Vorgänger und das klassische Design mit der stark abfallenden Dachlinie und dem Heckmotor darf um keinen Preis verwässert werden. Im Laufe der Modellreihen mussten die Porsche-Fans schon einige bittere Pillen schlucken: Der Boxermotor hat keine Luftkühlung mehr und der Porsche 911 Carrera bekam Turbolader.

Zwei Modellgenerationen - eine Plattform

Die gute Nachricht für die gusseisernen Porsche-Fans: Vorerst bleibt der Porsche 911 von einem Vierzylindermotor im Heck verschont. Aktuell verrichten aufgeladene Dreiliter-Sechszylinder ihren Dienst. Auch wenn die Baureihe 992 hybridfähig ist, wird das frühestens zur Modellpflege in drei bis vier Jahren ein Thema. Die Leistung des neuen Modells wächst selbstverständlich: Beim Carrera S um 22 kW / 30 PS auf 331 kW / 450 PS, was eine Höchstgeschwindigkeit von 308 km/h ergibt. Mit dem optionalen Allradantrieb sind es zwei Stundenkilometer weniger. Dafür lässt der 4S seinen heckgetriebenen Bruder beim Sprint von null auf 100 km/h stehen. Beide Modelle unterbieten die vier Sekunden Marke: 3,6 Sekunden braucht der Porsche 911 Carrera 4S und 3,7 Sekunden der Carrera. Damit sind beide Autos um 0,4 Sekunden schneller als das jeweilige Vorgängermodell. Mit dem optionalen Sport Chrono-Paket erhöht sich der Vorsprung um weitere 0,2 Sekunden. Geschalten wird mit einem neuen Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe. Der Durchschnittsverbrauch des Carrera S ist mit 8,9 l/100 Kilometer angegeben. Bei der Allrad-Version kommt noch 0,1l/100 km dazu. Neue Ausstattungsmerkmale und Assistenzsysteme sorgen dafür, dass das Gewicht des 911 trotz Leichtbaumaßnahmen nahezu auf dem gleichen Niveau bleibt.


Wie es bei Porsche üblich ist, teilen sich immer zwei Modellgenerationen die Plattform: Die Baureihe 992 basiert also auf der Architektur des Vorgängers mit der Kennziffer 991. So gibt es auch beim Design nur kleine Veränderungen: Dass die Motorhaube, wie beim Ur-Elfer jetzt tiefer zwischen den beiden Scheinwerfer abfällt; bemerken Porsche-Fans, dass der neue 911er mit einem breiteren Heck und eine um 45 Millimeter verbreiterte Front jetzt wuchtiger auf dem Asphalt kauert, dürfte allen Verkehrsteilnehmern sofort ins Auge stechen.

Mehr Assistenzsysteme

Die damit einhergehende Spurverbreiterung und die Tatsache, dass der Sechszylinder Boxer ein paar Zentimeter nach vorne wandert, unterstützen die Agilität. Genauso, wie die Mischbereifung: 20 Zoll Pneus vorne und 21 Zoll Walzen hinten. Damit das Kraftpaket auf der Straße klebt, haben die Zuffenhausener Tüftler die Aerodynamik optimiert. Ausfahrbare Türgriffe sorgen nicht nur für ein ansehnliches Design mit glatten Flächen, sondern auch für weniger Luftwiderstand. Der größere ausfahrbare Heckspoiler verbessert die Traktion. Außerdem auffällig: Der Carrera S hat zwei Auspuffrohre, die links und rechts vom Nummernschild enden.

Das Heck ist betont wuchtig (Foto: press-inform / Porsche)
Die Tradition diktiert es: Drehzahlmesser im Zentrum des Cockpits (Foto: press-inform / Porsche)
Der Porsche 911 Baureihe 992 bekommt ein neuentwickeltes Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe (Foto: press-inform / Porsche)
(Foto: press-inform / Porsche)
(Foto: press-inform / Porsche)
(Foto: press-inform / Porsche)

Beim Infotainment und den Assistenzsystemen vollzieht Porsche bei der Modellreihe 992 den größten Schritt und zeigt, dass der 911er nichts mehr mit den giftigen Heckschleudern der 80iger Jahre zu tun hat. Jetzt ist der Zuffenhausener Sportwagen ein Fahrzeug, dass sowohl Shanghai als auch in Los Angeles dem Kunden Freude bereiten soll und daher einfach zu fahren sein muss. Das geht sogar so weit, dass Porsche als Welt Neuheit den "Wet Mode" in die Fahrprogramme aufnimmt: Das System erkennt eine nasse Straße, der Fahrer wird gewarnt und kann per Knopfdruck die veränderten Einstellungen der Regelsysteme aktivieren. Ebenfalls an Bord: ein Nachtsicht-, ein Notbremsassistent und ein adaptiver Tempomat mit Stopp-and-Go-Funktion. Ob es den eingefleischten Elfer-Fans passt oder nicht: Die Zeit des Purismus ist beim 911er endgültig vorbei.


Das zeigt sich auch beim Infotainment mit einem 10,9 Zoll großen Touchscreen und einer veränderten Mittelkonsole. Immerhin ist der Drehzahlmesser bei den Rundinstrumenten nach wie vor zentral. Das Online-Navigationssystem nutzt das Konzept der Schwarmintelligenz und die ist Konnektivität ebenfalls verbessert. Soviel Technik kostet Geld: Der Porsche 911 Carrera S kostet mindestens 120.125 Euro und der 911 Carrera 4S ist ab 127.979 Euro erhältlich.

(Foto: press-inform / Porsche)
(Foto: press-inform / Porsche)
(Foto: press-inform / Porsche)
(Foto: press-inform / Porsche)
(Foto: press-inform / Porsche)
(Foto: press-inform / Porsche)

Autor: Wolfgang Gomoll, Los Angeles  Stand: 28.11.2018
Fotos: press-inform / Porsche