In den USA stehen sich Limousinen seit längerem die Reifen platt und die US-Hersteller streichen ihre Modellportfolios rigoros zusammen. Volkswagen hält nicht nur an der Detroit Motorshow fest, sondern legt auch die Amerika-Version seines Passat neu auf. Die Weltpremiere auf der NAIAS 2019 in Detroit.
Andere Länder - andere Sitten
In den USA stehen sich Limousinen seit längerem die Reifen platt und die US-Hersteller streichen ihre Modellportfolios rigoros zusammen. Volkswagen hält nicht nur an der Detroit Motorshow fest, sondern legt auch die Amerika-Version seines Passat neu auf. Die Weltpremiere auf der NAIAS 2019 in Detroit.
An sich hätte man befürchten können, dass das schrittweise Ende des VW Passat ein paar tausend Kilometer westlich von der Wolfsburger Firmenzentrale in Detroit beginnt. In den USA interessiert sich bei den Volumenherstellern kaum noch jemand für die jahrzehntelangen Limousinenbestseller aus der Mittel- und Oberklasse. Infolgedessen hatte Ford zunächst seine kompletten Werbemaßnahmen für alles außerhalb der SUV-Liga eingestellt und teilte dann mit, dass in den nächsten Jahren für den Großteil der Limousinen das Ende gekommen sei. Dann besteht die Marke mit dem "Blue Oval" nur noch aus dem emotionalen Mustang sowie einer Vielzahl von SUV-Modellen. Bei der Konkurrenz von Fiat Chrysler und General Motors sieht es nicht anders aus: Limousinen raus - Pseudo-Klettermaxen rein! Die ersten Werksschließungen lassen nicht mehr lange auf sich warten.
Limousinensterben in den USA
Auch wenn sich der mächtige VW Atlas, bald von einem Schwestermodell beflankt, in der amerikanischen Produktionsstätte in Chattanooga immer mehr gegen den einstigen Platzhirschen Passat durchsetzen kann, hält Volkswagen an seiner Mittelklasselimousine auch in Nordamerika fest. Und das, obwohl der Passat in den USA ein völlig anderes Auto aus im Rest der Welt ist. Den Premiumanspruch, den sich der europäische Passat in den vergangenen Jahren mit Technik und Ausstattung erarbeitet hat, mag in den USA niemand bezahlen. Im Vergleich ist der Viertürer hier ein blasses Mittelklassemodell, das sich gegen die zumeist asiatische Konkurrenz aus Toyota Camry, Honda Accord und Hyundai Sonata durchsetzen muss. Die haben alle von ihren großen Begehrlichkeiten der 90er und frühen 2000er Jahre eingebüßt und tun sich gegen den Crossoverwahn schwerer denn je auf dem zweitgrößten Automarkt der Welt.
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- Veröffentlicht: 13. Januar 2019