Normalerweise ist eine Modellpflege eine ganz schön langweilige Sache. Das ist beim Lamborghini Huracán an sich nicht anders, als bei anderen Autos. Bis man mit ihm ein paar Kurven gefahren ist, denn der Renner aus Santa Agata kombiniert die Schärfe des Performante mit nennenswertem Alltagsnutzen.
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Normalerweise ist eine Modellpflege eine ganz schön langweilige Sache. Das ist beim Lamborghini Huracán an sich nicht anders, als bei anderen Autos. Bis man mit ihm ein paar Kurven gefahren ist, denn der Renner aus Santa Agata kombiniert die Schärfe des Performante mit nennenswertem Alltagsnutzen.
Der beste Lamborghini trägt schon seit Jahren nicht mehr den Aventador-Schriftzug am Heck. Auch wenn das Topmodell mit seinen 770 PS auf dem Papier noch ein paar hundertstel Sekunden mehr herauskitzelt, mit höherer Maximalgeschwindigkeit die Luft durchpflügt und sich mit seinem V12-Triebwerk rühmt, der beste aller Lamborghinis zu sein - er ist es nicht. Nicht der Lamborghini S, der SV oder SVJ - zu scharf ist der kleine Bruder Huracán insbesondere in seiner neuesten Ausbaustufe Evo selbst auf der Rennstrecke. Die optischen Veränderungen an der Schürze fallen auf - aber nur, wenn man genau hinschaut. Wenn ein Lamborghini vorbeifährt, bleibt den meisten ohnehin der Mund weit offenstehen. Die einen schauen scheinbar desinteressiert auf den Boden, während die anderen vom Design schlichtweg begeistert sind. Diese beiden höchst unterschiedlichen Parteien dürften gemeinsam haben, dass ihnen bei der Symbiose aus Design und Motorklang offiziell oder ganz im geheimen ein Schauer über den Rücken läuft.
Hightech-Fahrwerk - voll vernetzt
Die neue Front bringt dem Huracan nennenswert mehr Abtrieb und mehr Präzision in schnellen Passagen. Zum geänderten Gesicht gesellen sich die neuen Luftleitbleche am Unterboden und ein völlig neues Heck. Das präsentiert sich wie vorher nur bei den Rennversionen martialisch geöffnet und mit einem kecken Bürzel, der - oben wie unten durchströmt - für eine nennenswert bessere Aerodynamik sorgen soll. Die Luft des mächtigen V10-Triebwerks wird so schneller denn je nach oben gerissen. Derartige technische Feinheiten machen sich gut beim abendlichen Gespräch mit Freunden; bringen jedoch noch mehr Laune im heißen Rennbetrieb. Denn was sich nach kleinen Verbesserungen anhört, fährt sich im Gesamtpaket des Huracán Evo mehr als eindrucksvoll. Die aerodynamischen Feinheiten machen sich speziell in Verbindung mit der neuen Allradlenkung und dem Performante-Leistungsnachschlag auf 470 kW / 640 PS und 600 Nm Drehmoment bei 6.500 U/min deutlich bemerkbar. Damit hängt der kleine Bruder dem großen Vorbild Aventador mächtig im Heck.
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- Veröffentlicht: 20. Januar 2019