Wer mehr Image, Klang und Zylinder will, muss noch warten. Wenn der überarbeitete Mercedes GLC des Modelljahres auf dem Genfer Automobilsalon Anfang März seine Premiere feiert, sind die AMG-Modelle ebenso außen vor wie der neue Sechszylinderdiesel des GLC 350d mit üppigen 245 kW / 333 PS. Dessen neuer Reihenmotor stammt aus E- und S-Klasse, kommt aber erst Anfang 2020 in den Handel, wenn auch GLC 43 AMG / 63 AMG nachgeschärft werden. Nicht warten müssen die potenziellen Kunden auf das neue Fahrwerk. "Wir haben viele Komponenten vom GLC Coupé herüber in den normalen GLC geholt", erklärt Peter Kolb "so gibt es nunmehr auch das elektronische Fahrwerk mit einstellbaren Dämpfern." Wer weniger will, bekommt die normale Stahlfeder; wer mehr will, kann den GLC auch mit einer Luftfederung bekommen, die sich entsprechend der Fahrprogramme zwischen komfortabel und sportlich-straff einstellen lässt.
Klasse - aber bitte mit sechs Zylindern
In Deutschland war der Mercedes GLC 220d das bisherige Volumenmodell, woran sich nach der Modellpflege kaum etwas ändern dürfte, da die Fahrleistungen des Basisdiesels stimmen und die Leistung des Vierzylinder-Commonrail-Triebwerks ausreicht. Ein paar Minuten später kann man sich am Steuer des GLC-300-Prototypens selbst vom Reifegrad des Probanden überzeugen. Eine Anfahrschwäche ist tatsächlich kaum zu spüren und der rund 1,9 Tonnen schwere Mercedes GLC 300 hängt beeindruckend gut am Gas, während er auf den rutschigen Eisflächen seine Bahnen zieht. Fahrwerk und Lenkung sind ebenso vorbildlich wie die Regelsysteme, die bei den Testfahrten hier auf den weitläufigen Eisseen Lapplands getrost ausgeschaltet bleiben dürfen, wenn es dynamisch mit leicht ausgestelltem Heck in den Grenzbereich geht.
Kaum etwas passiert ist im Innenraum. Die Sitze des Mittelklasse-SUV sind bequem wie eh und je, sodass lange Autobahnfahrten eine Versuchung sind. Die animierten Instrumente sind wie bereits bei der Mercedes C-Klasse Geschmacksache, denn in den beiden Tuben wirken diese im Gegensatz zu E- und S-Klasse oder den Einstiegsmodellen mit dem Bediensystem MB UX irgendwie deplatziert. Einen deutlichen Mehrwert bringt der Multifunktionsbildschirm in der Mitte der Armaturentafel. Der dürfte zwar gerne etwas größer sein, ist aber gestochen scharf und lässt sich nach der Überarbeitung auch per Touch-Funktionen bedienen, was die berührungsempfindliche Bedienfläche auf der breiten Mittelkonsole überflüssig macht.
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- Veröffentlicht: 16. Februar 2019