Ford setzt beim Heilungsversuch des kränkelnden Europageschäfts auf die Karte Elektrifizierung. Da der Stromer-Poker einem rigorosen Sparplan unterworfen ist, drohen einige Gefahren.
Zum Geldverdienen verdammt
Ford setzt beim Heilungsversuch des kränkelnden Europageschäfts auf die Karte Elektrifizierung. Da der Stromer-Poker einem rigorosen Sparplan unterworfen ist, drohen einige Gefahren.
Größe zählt! Das trifft nirgendwo mehr zu, als in den USA. Der Ford Explorer erfüllt diese Prämisse definitiv. Mit einer Breite von 2,28 Metern (inklusive Spiegel) wird das 5,05 Meter lange SUV zum Feind der linken Spur einer jeden Autobahnbaustelle. Ford schaltet mit dem optisch deutlich aggressiveren Auftritt des Explorers einen Gang hoch und will mit dem Crossover in die Phalanx der Premium-Modelle, wie zu Range Rover oder Audi Q7, einbrechen. Doch der gnadenlose Sparzwang, den der US-Autobauer mittlerweile fährt, wird deutlich, wenn man sich die Details des Fahrzeugs vor Augen führt.
Kahlschlag in Russland
Den Explorer gibt es in Europa nur als Plug-in-Hybrid mit einer Systemleistung von 331 kW / 450 PS, einem maximalen Drehmoment von 840 Newtonmetern und die elektrische Reichweite beträgt dürftige 40 Kilometer. Das ist nur schwerlich zukunftsweisend. Der Grund: Mehr Reichweite bedingt eine größere Batterie und das kostet mehr Geld. Schließlich soll der Explorer zunächst nur in der ST-Ausstattungslinie angeboten werden und ab Anfang 2020 dann zusätzlich in der Platinum-Version auf den Markt kommen. Die hat dann einen 10,1 hochkant platzierten Infotainment-Bildschirm, statt des zunächst verbauten 8,4-Zoll-Monitors. Der Ausstattungsvarianten-Kahlschlag soll die Kosten niedrig halten. Zudem wird das SUV nur als Linkslenker gebaut. "Das ist eine rein wirtschaftliche Entscheidung" erklärt der oberste europäische Produktentwickler Jörg Beyer. Der Explorer soll vor allem im Flottenmarkt, also auch als Dienstwagen erfolgreich sein und europaweit rund 10.000 Mal pro Jahr verkauft werden.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 03. April 2019