Die Zahl der Elektroautos wird langsam größer und wie die Hersteller lautstark proklamieren, ist dort für jeden das richtige dabei. Do wo genau bleiben bezahlbare Elektroautos? Die meisten Elektroaufpreise sind so hoch, dass man mehr als ein komplettes Autoleben davon tanken kann und die Wartung ebenfalls noch im Preis enthalten ist.
Teures Vergnügen
Die Zahl der Elektroautos wird langsam größer und wie die Hersteller lautstark proklamieren, ist dort für jeden das richtige dabei. Do wo genau bleiben bezahlbare Elektroautos? Die meisten Elektroaufpreise sind so hoch, dass man mehr als ein komplettes Autoleben davon tanken kann und die Wartung ebenfalls noch im Preis enthalten ist.
Opel ist froh, dass man einen schnellen Konter landen konnte. Nachdem Volkswagen seine Marketingwelle der neuen Elektrobaureihe ID. mit Rekordfahrten und imposanten Auftritten so langsam ins Rollen bringt, wollten auch die Opelaner nicht hintenanstehen. Schließlich hatten sie mit dem Ampera-e ein überaus konkurrenzfähiges Elektroauto. Leider war dies jedoch ein Chevrolet Bold mit Blitz auf dem Kühlergrill und nachdem General Motors sich von Opel getrennt hatte, war das Ende des elektrischen Hoffnungsträgers besiegelt. Doch glücklicherweise bestand PSA als neuer Opel-Inhaber darauf, dass der weitgehend bereits entwickelte Corsa eingestampft und in enger Verwandtschaft zum Peugeot 208 neu entwickelt werden sollte. So sollte es möglich sein, den Opel Corsa nicht nur als Benziner, sondern zeitnah auch als Elektroversion auf den Markt zu bringen.
30.000-Euro-Grenze
Im Frühjahr kommenden Jahres soll es soweit sein. Der 4,06 Meter Opel Corsa-E wird von einem Elektromotor mit 100 kW / 136 PS und 260 Nm maximalem Drehmoment angetrieben. Maximale Reichweite: 330 Kilometer. Aus Opel-Sicht endlich ein Elektroauto, das sich alle leisten können. Doch dass das Akkupaket am Schnelllader in einer halben Stunde wieder auf 80 Prozent erstarken soll, ist nur die eine Seite der Medaille, denn der Preis verschlägt einem ebenso den Atem, wie der eines VW ID. 3. Opel will für seinen Kleinwagen mit Elektroantrieb mindestens 29.900 Euro haben. Das ist rund doppelt so viel, für was ein normaler Opel Corsa bisher beim Händler gehandelt wird. Selbst wenn die Serienausstattung besser ist und man sich den üppigen Preis mit den 4.000 Euro an Umweltprämie schönrechnen kann, sind 30.000 Euro für einen Kleinwagen wie den Opel Corsa, der für die meisten nicht mehr als ein Zweitauto sein dürfte, gigantisch. Ein Auto, das nach Abzug der Elektroprämie immer noch 26.000 Euro kostet, eine solide Reichweite von 330 Kilometern hat und bei 150 km/h abgeregelt wird. Da kommt der ein oder andere potenzielle Kunde doch ins Grübeln, ob es nicht lieber ein Verbrenner sein soll - 180 km/h schnell und locker 600 Kilometer oder mehr an Reichweite. Gerade wenn man den schicken Corsa-E beim Opel-Händler gegen einen Astra, Mokka X oder Insignia zu Schnäppchenpreisen vergleicht. Opel-Chef Michael Lohscheller preist den Elektrowagen als günstig an: "Der neue Corsa ist elektrisch. Wir haben ein Volkselektroauto versprochen - hier ist es!"
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- Veröffentlicht: 06. Juni 2019