Drucken
Sanfter dieseln
Die beste Art einen Mercedes GLC zu bewegen, ist einen Diesel wie den 300d. Der hat zwar nur vier Zylinder, läuft jedoch weicher denn je und kombiniert sparsamen Verbrauch mit echtem Fahrspaß.

Sanfter dieseln

Mercedes GLC 300d (Foto: Oliver Schwarz)

Die beste Art einen Mercedes GLC zu bewegen, ist einen Diesel wie den 300d. Der hat zwar nur vier Zylinder, läuft jedoch weicher denn je und kombiniert sparsamen Verbrauch mit echtem Fahrspaß.

Klar, ist ein Sechszylinder auch im überarbeiteten Mercedes GLC die bessere Wahl; doch auf den müssen sich die potenziellen Kunden noch etwas gedulden. Und für alle, die es nicht abwarten können, ist der GLC 300d eine sehr gute Wahl. Entschieden sich die meisten Kunden bisher für die schwächeren Dieselversionen GLC 220d und GLC 250d, so macht der neue Selbstzünder deutlich mehr Spaß hinter dem Steuer. Dass sich gerade von außen durch die jüngste Modellpflege nur wenig getan hat, dürfte die meisten kaum stören. Der GLC ist weltweit so erfolgreich wie kein anderes Modell und löste die C-Klasse vor einiger Zeit als meistverkauftes Modell mit Stern auf der Motorhaube ab. Damit das so bleibt, gibt es serienmäßig die lange überfälligen LED-Scheinwerfer, das Bediensystem MB UX und leichte Modifikationen an Fahrwerk und Innenraum.

48 Volt nur für Benziner

Der Erfolg des Mercedes GLC dürfte sich nach den jüngsten Überarbeitungen kaum ändern; zumindest bis der neue GLB auf allen Märkten ausgerollt ist, denn der Siebensitzer dürfte nicht zuletzt auch beim nahezu identisch großen GLC mächtig wildern. Wenn ein GLC und wenn schon kein Powermodell von AMG, dann aktuell wohl am besten den GLC 300d, dessen Vierzylinder-Commonraildiesel üppige 180 kW / 245 PS und ein maximales Drehmoment von 500 Nm leistet, das ab 1.600 U/min anliegt. Das ist zwar die gleiche Leistungsklasse wie der 300er-Benziner mit seinen 258 PS / 370 Nm, doch in Sachen Fahrbarkeit und Realverbrauch muss man nicht lange überlegen, um sich für den Diesel zu entscheiden. Das neue Aggregat mit der internen Bezeichnung OM 654 kennt man bereist bestens aus Modellen wie der E- oder C-Klasse. Er läuft deutlich vibrationsärmer und kraftvoller als der bisherige 651er Motor. Zudem ist er sparsamer und sauberer. Serienmäßig sind Allradantrieb und eine dezent im Hintergrund arbeitende Neungang-Automatik, die sich um niedrigste Drehzahlen bemüht.


Der zwei Liter große Diesel bietet zwar nicht die Laufruhe, den Klang und das Image eines Sechszylinders, kann bei den Fahrleistungen jedoch vollends überzeugen. Aus dem Stand beschleunigt der über 1,8 Tonnen schwere Allradler in 6,2 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h. Anders als die Vierzylinder-Benziner ist er noch nicht mir einem 48-Volt-Bordnetz und einer entsprechenden Boostfunktion inkl. Riemenstarter unterwegs. Trotzdem liegt der Normverbrauch bei guten 5,7 Litern Diesel auf 100 Kilometern. Wem würde da schon in den Sinn kommen, in den Benziner zu steigen?

Preise ab 52.425 Euro

"Wir haben am GLC wirklich viel gemacht", erläutert Peter Kolb, verantwortlich für die Entwicklung des Mercedes GLC selbstbewusst, "wir haben nunmehr LED-Licht und MB UX ab Werk, aber auch die meisten Motoren sind neu. Deren Anpassung war für uns die größte Arbeit bei der Modellpflege." Wahlweise gibt es den Mercedes GLC 300d des Modelljahres 2020 mit Stahlfederfahrwerk, variabler Verstelldämpfung oder Luftfederung. "Wir haben viele Komponenten vom GLC Coupé herüber in den normalen GLC geholt", erklärt Kolb weiter, "so gibt es nunmehr auch das elektronische Fahrwerk mit einstellbaren Dämpfern." Wer weniger will, bekommt die normale Stahlfeder; wer mehr will, kann den GLC auch mit einer Luftfederung bekommen, die sich entsprechend der Fahrprogramme zwischen komfortabel und sportlich-straff einstellen lässt. Überzeugen kann das Paket im GLC allemal.

Mercedes GLC 300d (Foto: Oliver Schwarz)
Mercedes GLC 300d (Foto: Oliver Schwarz)
Mercedes GLC 300d (Foto: Oliver Schwarz)
(Foto: Oliver Schwarz)
(Foto: Oliver Schwarz)
(Foto: Oliver Schwarz)

Innen gibt es das bekannt wertige Interieur, wobei sich Mercedes auch beim aufgefrischten GLC das 10,25-Zoll-Display in der Mitte der Armaturentafel extra bezahlen lässt. Ab Werk gibt es winziges Sieben-Zoll-Display, das in einem Premiummodell des Jahres 2019 nichts zu suchen hat. Daran ändert auch das gute Bediensystem MB UX nichts. Allerdings wirken die nunmehr animierten Instrumente in den angedeuteten Runduhren wie eine Nachrüstlösung. Da machen die neuen Modelle auf der Frontantriebsplattform, für die MB UX immer vorgesehen waren einen stimmigeren Eindruck. Basispreis für den Mercedes GLC 200 sind 46.237 Euro. Der 245 PS starke GLC 300d startet bei 52.425 Euro, wobei sinnvolle Ausstattungen wie beheizte Ledersitze, vernetztes Navigationssystem, elektrische Heckklappe und verschiedene Assistenzsysteme den Preis weit über die 60.000-Euro-Marke drücken. Auf den Markt kommt der überarbeitete Mercedes GLC Mitte des Jahres i Europa und im Herbst nach China. Produziert wird das meistverkaufte Modell mit Mercedes-Stern in den Werken Bremen, Uusikaupunki / Finnland und Peking / China.

Autor: Stefan Grundhoff  Stand: 05.06.2019
Fotos: Oliver Schwarz  

(Foto: Oliver Schwarz)
(Foto: Oliver Schwarz)
(Foto: Oliver Schwarz)
(Foto: Oliver Schwarz)
(Foto: Oliver Schwarz)
(Foto: Oliver Schwarz)