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Schwachstrom
Der XV ist das erfolgreichste Auto von Subaru. Ebenso wie der größere Forester bekommt der Markeneinsteiger ab Anfang 2020 eine kleine Energiespritze in Form ein Mild-Hybridsystems. Der Plug-in-Hybrid bleibt zunächst den USA vorbehalten.

Schwachstrom

Subaru XV e-Boxer (Foto: Subaru)

Der XV ist das erfolgreichste Auto von Subaru. Ebenso wie der größere Forester bekommt der Markeneinsteiger ab Anfang 2020 eine kleine Energiespritze in Form ein Mild-Hybridsystems. Der Plug-in-Hybrid bleibt zunächst den USA vorbehalten.

Subaru ist insbesondere in den USA eine überaus erfolgreiche Marke und fährt mit seinem treuen Fanpublikum bisweilen sogar gegen die deutschen Premiumliga. Da verwundert es nicht nur, dass sich die Allrad-Japaner in Europa aus den imageträchtigen Fahrzeugklassen zurückgezogen haben und auch keine leistungsstarken Versionen mehr anbieten. Stattdessen bekommt der Subaru XV ebenso wie der größere Forester ein elektrisches Teilbordnetz, das die Realverbräuche um rund zehn Prozent senken soll.

Kleiner Elektroschub

Dabei bleibt der unverändert schick und allemal sportlich anzuschauende XV seiner Linie treu. Denn auch die Motorvariante des sogenannten e-Boxer verzichtet auf ein drehmomentstarkes Turbotriebwerk und belässt es auch beim ebenso trägen wie sparsamen CVT-Getriebe, das viel Lärm bei mäßigen Beschleunigungswerten garantiert. Trotzdem schnittigem Design schnittigem Aussehens abseits des gesichtslosen SUV-Einerlei in der Klasse läuft der zwei Liter große Vierzylinder-Boxer gewohnt ruhig und hängt gut am Gas, doch 110 kW / 150 PS als Topversion sind eben bei 1,6 Tonnen Leergewicht nicht viel gegen eine Konkurrenz, die ein Spektrum von rund 100 bis über 300 PS bietet. Auch das Drehmoment von gerade einmal 194 Nm ab hohen 4.000 Touren ist nichts, mit was man die Kunden beeindrucken kann.


Daran ändert auch der kleine Elektromotor im Getriebetunnel nichts, der beim Anfahren oder Zwischenspurts magere 12 kW / 16 PS und 66 Nm Drehmoment beisteuert. In den USA sieht das anders aus, denn der dort als Subaru Crosstrek angebotene XV ist auch als Plug-in-Hybrid hat unter einer zweiten Tankklappe links eine Steckdose, die den unter dem Kofferraum befindlichen Akku in zwei Stunden auflädt. Einziges Manko ist ein leicht erhöhter Kofferraumboden. Doch auch das Europa-Modell ohne Plug-In-Modul hat mit 340 bis 1.173 Litern Laderaum etwas weniger als der bisherigen XV, der 365 bis 1.310 Liter schluckte. Ärgerlich: weiterhin fehlt eine elektrische Heckklappe.

Kaum Kraftstoffersparnis

Der Fahrer merkt von dem kleinen Zusatzaggregat nichts, außer er hat den zentralen Informationsbildschirm auf den Hybridmodus gestellt, dann erschließen sich die entsprechenden Kraftflüsse von im Hinterwagen verbauten Akkupaket oder beim Rekuperieren von der Vorderachse. Entsprechend sind die Fahrleistungen, denn 0 auf Tempo 100 in 10,7 Sekunden sind ein mäßiger wert, der sich durch das Aufheulen des Motors Dank des stufenlosen CVT-Automatikgetriebes noch müder anfühlt, als er wirklich ist. 193 km/h sollten Höchstgeschwindigkeit sollten die meisten der Kunden zufriedenstellen; viel ist es im Konkurrenzumfeld trotzdem nicht.

Subaru XV e-Boxer (Foto: Subaru)
Subaru XV e-Boxer (Foto: Subaru)
Subaru XV e-Boxer (Foto: Subaru)
(Foto: Subaru)
(Foto: Subaru)
(Foto: Subaru)

Ärgerlicher ist jedoch, dass das Akkupaket rund zehn Liter Tankvolumen (nunmehr 48 Liter) kostet und der Normverbrauch mit 7,9 Litern Superkraftstoff alles andere als niedrig ist. Damit liegt der Verbrauch nur marginal unter dem des Subaru Forester XV 2.0 ohne das Mild-Hybridmodul. Der hatte 156 PS, schaffte ebenfalls 193 km/h, beschleunigte mit 10,4 Sekunden sogar schneller und verbrauchte nicht einmal einen halben Liter mehr. Auch wenn bei den strengen Verbrauchsvorgaben in Richtung Euro 6d temp und später Euro 7 um jedes Gramm CO2 gekämpft wird, ist der Mild-Hybrid-Fortschritt als Teilelektrifizierung etwas wenig des Guten.


Dabei könnte der 4,47 Meter lange Subaru XV auch durch sein ausgewogenes Fahrwerk, das gefällige Design und das gute Platzangebot deutlich mehr an Leistung vertragen und würde die Konkurrenz nicht zuletzt mit seinem guten Allradantrieb dann durchaus ins Schwitzen bringen. Denn für zwei bis drei Personen ist der Subaru XV eine unaufgeregte Alternative, mit der man sich angenehm von der breiten Masse abheben kann. Die Sitze sind abgesehen von der fehlenden Beifahrersitzhöhenverstellung gut, die Instrumente leicht ablesbar und auf dem acht Zoll großen Touch Screen lassen sich nicht nur Navigation und Radio, sondern auch Apple Carplay und Android Auto bedienen. Was im Fond jedoch fehlt, sind eine Sitzheizung, Luftausströmer in der Mittelkonsole und längst etablierte USB-Stecker, damit die Mitfahrer im Fond ihre Gerätschaften nachladen können. Der Basispreis des Subaru XV 2.0 e-Boxer ist mit 30.650 Euro trotz der guten Serienausstattung mit Automatik, LED-Licht, Navigationssystem und weiteren Details im Rahmen, aber alles andere als günstig.

(Foto: Subaru)
(Foto: Subaru)
(Foto: Subaru)
(Foto: Subaru)
(Foto: Subaru)
(Foto: Subaru)

Autor: Stefan Grundhoff, Riga  Stand: 13.09.2019
Fotos: Subaru