Die Gewinner der Absage sind einfach zu nennen. Das sind neben der öffentlichen Gesundheit die Autohersteller, die ohnehin abgesagt hatten, denn Marken wie Jaguar Land Rover, Opel, Ford oder Lamborghini haben Kosten gespart und haben mit keinen Einbußen durch die Absage zu kämpfen. Die Zukunft des Genfer Salon wird damit ungewissen denn je. Gesichert scheint, dass viele Autohersteller bei einer Wiederholung nicht mehr an den Genfer See kommen werden. Das kostet Aufmerksamkeit und weitere Millionen Franken für Messe, Hotel- und Gaststättengewerbe. Noch düsterer sieht es für die Neuauflage im Jahre 2021 aus, denn so haben viele Hersteller einen Testlauf, ob sich die Nichtteilnahme überhaupt negativ bemerkbar macht. Die Probleme der großen Automessen werden auch ohne das Corona Virus von Jahr zu Jahr immer größer. Die Ausstellungsflächen sind teurer denn je, der Kostenaufwand für Planung, Messebau und Personal gigantisch. Dabei lässt sich der Erfolg der ausgestellten Produkte nur schwer in Imagegewinn und Verkäufen berechnen. In den Vorstandsetagen hat zudem längst eine neue Generation von Topmanagern das Sagen, die die millionenschweren Ausgaben nicht einfach ohne kritisches Hinterfragen durchnicken.
Fotos: Oliver Schwarz
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- Veröffentlicht: 28. Februar 2020