Für Daimler war die Mercedes E-Klasse der Generation W 210 der Sprung in ein neues Zeitalter. Sie war so innovativ wie kaum eine Modellreihe vor ihr. Doch bis heute tut sich die E-Klasse mit den vier runden Augen schwer - dabei hat sie allemal das Potenzial zum Klassiker zu werden.
Augenquartett
Für Daimler war die Mercedes E-Klasse der Generation W 210 der Sprung in ein neues Zeitalter. Sie war so innovativ wie kaum eine Modellreihe vor ihr. Doch bis heute tut sich die E-Klasse mit den vier runden Augen schwer - dabei hat sie allemal das Potenzial zum Klassiker zu werden.
An diesen Blick mussten sich viele Mercedes-Fans erst einmal gewöhnen. Als die E-Klasse der Generation W 210 im Mai 1995 zum ersten Mal von der Bühne auf die Umwelt strahlte, gab es nicht nur Applaus. Die einen lobten den ungewöhnlich großen Designsprung; andere rümpften die Nase und schauten, dass sie noch einen der letzte Vorgängermodelle bekamen. Die Schatten, die die beiden Generationen W 123 und W 124 hinterließen, waren mächtig. Und heute nach 25 Jahren kann man kaum verhehlen, dass der 210er-Generation den Status der beiden Vorgänger bisher nie erreichen konnte. Das lag nicht nur am neuen, gründlich veränderten Design, sondern insbesondere an der Technik und einer amplitudenhaften Qualität.
Hightech und Individualisierung
Denn während sich die E-Klasse bei den Modellen Strich-8, W 123 oder W 124 einen Nimbus der Unzerstörbarkeit erarbeitet hatte, waren die neuen Fahrzeuge ab dem Modelljahr 1996 auf einem anderen Niveau unterwegs. Gerade vor der Modellpflege haperte es mit der Qualität des W 210 mächtig, da Daimler in einigen Bereichen allzu kräftig an der Kostenschraube gedreht hatte. Wasserlösliche Lacke, eine mäßige Rostvorsorge und Elektronik, die nicht immer auf dem unverwüstlichen Mercedes-Niveau war, machten es der Mercedes E-Klasse gerade in den ersten Jahren schwer.
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- Veröffentlicht: 27. April 2020