Da schlägt sich Peugeot 508 GT PHEV gut. Das Zusammenspiel aus Verbrenner mit 133 kW / 181 PS und Elektromotor 81 kW / 165 PS ergibt eine Systemleistung von 165 kW / 224 PS und schöpft so nicht alle Möglichkeiten aus, da bis zu 221 kW / 300 PS machbar sind, dennoch fühlt man sich nie untermotorisiert. Die Werksangaben von 7,9 Sekunden von null auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h erreicht der Peugeot locker, wobei man beim Topspeed das Gefühl hat, dass da noch mehr drin wäre. Allerdings tut man bei schnellen Autobahnetappen gut daran, auf die "Hybrid" oder besser "Sport"-Einstellung zu wechseln, wenn die adaptiven Dämpfer verbaut sind. Beim Komfort-Fahrprogramm ist das Fahrwerk allzu weich eingestellt und die Karosserie wippt bei Bodenunebenheiten nach. Wer es langsamer angehen lässt, kann sogar sich sogar rein elektrisch auf die Schnellbahnen begeben, denn der Peugeot stromert bis zu 135 km/h. Allerdings haben wir mit 31 Kilometern die angegebene maximale Reichweite von 54 Kilometern nicht annähernd erreicht. Nur wer den Gasfuß ganz behutsam bewegt, kommt in die Nähe der 50-Kilometer-Marke.
Vergleichsweise lange Ladezeiten
Ähnlich sieht es beim Benzinkonsum aus: Die 1,5 l/100 km waren bei unseren Fahrten selbst mit voller Stromladung ein Fabelwert. Real waren es 5,6 l/100 Kilometer und die sind immer noch akzeptabel. Allerdings geht die 11,5-kWh-Batterie deutlich auf Kosten des Benzintanks, der nur noch 43 Liter - statt 62 Liter bei den Versionen mit Benzinmotor - fasst. Also muss man deutlich öfter an die Zapfsäule. Der Peugeot PHEV ergibt nur für Autofahrer Sinn, die ihn entweder daheim oder am Arbeitsplatz (am besten an beiden Orten) an einen Stromspender hängen können. Der Grund sind die vergleichsweise langen Ladezeiten, die zwischen sechseinhalb Stunden an einer haushaltsüblichen Steckdose bis zu 150 Minuten an einer 22 kW-Wallbox variieren. Der optionalen On-Board-Charger mit 7,4 kW kostet 300 Euro Aufpreis. Einfach einstöpseln, lässig einen Kaffee trinken und danach wieder mit halbwegs vollen Akkus losfahren, ist beim hybriden Peugeot nicht zu machen.
Natürlich bietet der Peugeot auch die Möglichkeit, das Auto während der Fahrt mit dem 1.6 Liter Benziner zu laden. Jedoch schnellt der Verbrauch dann jenseits der zehn Liter pro 100 Kilometer. Wenn man eiliger unterwegs ist, bleibt vom Hybridvorteil nicht mehr viel übrig und auch der Verbrennungsmotor meldet sich deutlich hörbar zu Wort. Vier Zylinder und 1,6 Liter Hubraum haben eben auch akustisch ihre Grenze. Grundsätzlich sind die Platzverhältnisse bei der Peugeot Limousine in Ordnung. Vor allem die Sitzgelegenheiten vorne erweisen sich dank der ergonomischen Komfortsitze (750 Euro) bequem, nur hinten wird es jenseits der 1,85 um den Kopf herum eng. Beim Kofferraum muss man für die Elektrifizierung einen Tribut in der Form zahlen, dass es kein Fach unterhalb des Bodens gibt, in dem man das Ladekabel verstauen könnte. Somit muss dazu eine Tasche herhalten. Das Volumen des Kofferraums ist mit 487 Litern bis 1.537 Litern bei umgeklappter Rückbanklehne aber immer noch mehr als ausreichend.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 02. Mai 2020