Auch bei den Antriebsoptionen geht Škoda neue Wege. Fünf verschiedene Leistungsvarianten und drei Batteriegrößen stehen zur Auswahl. In der Einstiegsversion treibt ein Heckmotor die beiden Hinterräder an. Der E-Motor wird aus einem Lithium-Ionen-Akku mit 55 kWh gespeist, von denen sich 52 kWh nutzen lassen. Das Aggregat leistet 109 kW (148 PS) und die maximale Reichweite gibt Škoda mit bis zu 340 Kilometer an. Die stärkeren Versionen haben vorne einen zweiten Elektromotor. Bei der 132 kW (179 PS) starken Maschine reicht der Strom aus einem 62-kWh-Akku (58 kWh netto) für bis zu 390 Kilometer. Am weitesten kommt man bei der heckgetriebenen Version mit 150 kW-Motor (204 PS) und einem Akku, der 82 kWh fasst (77 kWh netto) - das soll für bis zu 500 Kilometer reichen. Fehlen noch die beiden Versionen mit zwei Motoren und Allradantrieb, die 195 bzw. 225 kW Leisten (265 bzw. 306 PS). Das Topmodell kommt auf 460 Kilometer Reichweite, schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h und braucht für den Spurt von 0 auf 100 km/h gerade mal 6,2 Sekunden - eine halbe Sekunde weniger als ein Porsche Macan 2.0. Selbst auf nasser Fahrbahn sorgt die Elektronik für verzögerungsfreie Traktion. Als Zugfahrzeug - nicht gerade eine Domäne der Elektroautos - schafft der stärkste Enyaq bis zu 1.200 Kilogramm Last auf dem Haken. Die Ladezeiten liegen je nach Stromanschluss und Akkugröße zwischen acht Stunden an der Haushaltssteckdose und 40 Minuten an der Schnellladesäule mit 125 kW Ladeleistung.
Noch braucht es ein wenig Feinschliff an den Prototypen, bevor der Enyaq zu den Händlern kann. Der Vortrieb ist wie bei den meisten Elektrofahrzeugen ein einziges Vergnügen. Von der ersten Umdrehung an ist das maximale Drehmoment da und schiebt den SUV voran - leise, ohne Gangschaltung, unaufhaltsam. Die Lenkung ist schon jetzt direkt und präzise, vielleicht noch ein wenig zu empfindlich bei Rückmeldungen von der Straße. Auch die Federung ist bereits ganz komfortabel - lediglich die Hinterachse rumpelt noch gelegentlich, wenn die Straße gar zu schlecht wird.
Neue Maßstäbe setzen will Škoda auch beim Preis. "Teuer kann jeder," sagt Björn Kröll, bei Škoda Chef des Produktmanagements: "Zum Marktstart werden wir beim Verhältnis von Preis und Leistung die Besten sein." Produziert werden soll der Elektro-SUV Ende 2020, die Markteinführung ist für Anfang 2021 geplant. Rein von der Größe ordnet sich der Enyaq unter dem Kodiaq ein. Kröll: "Entsprechend muss er zu einem ähnlichen Preis verkauft werden." Das wäre dann ein Einstiegspreis von unter 30.000 Euro für einen Elektro-SUV. Bislang waren in diesem Fahrzeugsegment rund 70.000 bis 80.000 Euro für den Mercedes EQC, den Hyundai Nexo, den Audi E-Tron oder für den Jaguar I-Pace fällig. Die meisten davon deutlich edeler - aber ohne preiswerte Alternative. Zieht man gar noch die staatliche Kaufprämie ab, könnte man schon ab 25.000 Euro mit einem üppigen Elektro-SUV unterwegs sein. Lightshow inklusive.
Fotos: Skoda
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 07. Mai 2020