Einmal Platz genommen, ergießt sich die BMW-Herrlichkeit über den Fahrer. Heute würde man neudeutsch von der DNA sprechen. Das Cockpit ist zum Fahrer geneigt und das Auto ist voll mit technischen Extras: Klimaanlage, Bordcomputer und eine elektronische individuelle Serviceintervallanzeige. Dass das Auto Baujahr 1994 ist, merkt man nur an dem Kassettenradio. Hätten wir das gewusst, hätten wir noch eine der bespielten Maxell-Kassetten von zuhause mitgebracht.
Klassisches Hochdrehzahlkonzept
Unter der verlängerten und abgeflachten Motorhaube wartet ein echtes Prachtstück darauf, dass der Zündschlüssel endlich umgedreht wird. Der Reihensechszylinder mit dem internen Code M50B25 bildete damals das Rückgrat der bayerischen Antriebsherrlichkeit. In der 2.5 Liter Ausführung bedeutete das 141 kW / 192 PS - wie gemacht für das Coupé. Triebwerke, wie dieses haben den BMW-Ruf begründet, sportliche Automobile zu bauen. Lange bevor M-Varianten mit einem Allradantrieb bestückt wurden und die meisten BMW-Modelle einen Vierzylinder unter der Haube hatten.
Mit einem Schlüsseldreh erwacht die bayerische Sechser-Polonaise zum Leben. Los geht die Fahrt durch das Münchner Umland. In diesem Auto sind noch handwerkliche Fähigkeiten gefragt, die langsam aus der Mode kommen: Geschaltet wird mit einer schönen knackigen Fünfgang-Handschaltung, präzise, ein bisschen knorpelig, genauso, wie man es als sportlicher Fahrer mag. Dieses Getriebe ist noch typisch BMW, lange bevor…. ach, lassen wir das. Zu schön ist die Fahrt in diesem Vehikel. Die Fahrleistungen sind auch heute noch wettbewerbsfähig - erst bei 233 km/h hört der Vortrieb auf.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 03. Mai 2020