An sich hat der Volkswagen Konzern längst entschieden, sich ebenso wie andere Hersteller komplett vom Erdgasantrieb zu verabschieden. Doch Skoda legt in der Nachspielzeit nochmals ein Erdgasdoppelpack auf. Zumindest bei den Betriebskosten punktet der Scala G-Tec.
Nachspielzeit
An sich hat der Volkswagen Konzern längst entschieden, sich ebenso wie andere Hersteller komplett vom Erdgasantrieb zu verabschieden. Doch Skoda legt in der Nachspielzeit nochmals ein Erdgasdoppelpack auf. Zumindest bei den Betriebskosten punktet der Scala G-Tec.
Abgesehen von dem kleinen G-Tec-Schriftzug am Heck deutet nichts auf den bivalenten Antrieb des tschechischen Kompaktklassemodells hin, denn die Tanks liegen versteckt im hinteren Unterboden. Bei genauerem Hinsehen ist in der rechten oberen Ecke der Heckscheibe noch ein CNG-Aufkleber zu erkennen, dessen nähere Bedeutung sich einem kaum erschließt. Und bei der Vielzahl an wirren Nomenklaturen muss man zunächst überlegen, was G-Tec im Detail bedeuten könnte. Doch während man allgemein dachte, die Erdgasära wäre auch im Hause Volkswagen und den verschiedenen Konzernmarken im Rahmen der gewaltigen Elektroinitiative beendet, irrt.
Gegen Elektro auf der Strecke geblieben
Skoda bietet seine beiden vergleichsweise neuen Modelle Scala und Kamiq ab dieser Saison nunmehr auch mit Erdgasantrieb an und verleiht ihnen hierfür die Bezeichnung G-Tec. An sich ist der Erdgasantrieb ein Relikt aus einer vergangenen Zeit der automobilen Fortbewegung. Von vielen insbesondere durch geringe Kosten und die günstige Umweltbilanz immer wieder als ernsthafte Alternative zu Benzinern und Diesel heraufbeschworen, bekamen die Erdgasantriebe weder bei Privatkunden noch im Flottengeschäft eine echte Chance. Opel versuchte es vor zwei Jahrzehnten, seine Erdgas-Zafiras bei den Taxlern unterzubringen. Doch selbst üppige Tankgutscheine brachten die Taxifahrer zwischen Kiel und Garmisch nicht dazu, langfristig vom Diesel auf Erdgas umzusteigen; von den Privatkunden ganz zu schweigen. Selbst BMW und Mercedes versuchten sich in kleinen Auflagen mit Erdgasmodellen - der Erfolg war kein solcher und so verabschiedete man sich obschon es in einigen südeuropäische Ländern bessere Marktdurchrdringungen für die Gasmodelle gab.
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- Veröffentlicht: 22. Mai 2020