Bis vor Kurzem galten Elektromobil-Start-Ups wie Faraday Future, Byton und Nio als vielversprechende Newcomer, die den etablierten Autobauern gehörig einheizen würden. Mittlerweile welken die Vorschusslorbeeren und die harte Realität holt die Unternehmen zunehmend ein.
Balancieren am Abgrund
Bis vor Kurzem galten Elektromobil-Start-Ups wie Faraday Future, Byton und Nio als vielversprechende Newcomer, die den etablierten Autobauern gehörig einheizen würden. Mittlerweile welken die Vorschusslorbeeren und die harte Realität holt die Unternehmen zunehmend ein.
Die Meldung aus dem Sitzungssaal eines kalifornischen Gerichts wäre normalerweise nicht der Rede wert. Doch der Mandant, dem unlängst die Abwicklung der Privatinsolvenz gewährt wurde, war Jia Yueting, chinesischer Milliardär und Gründer des Elektro-Start-Ups Faraday Future. Damit tritt das "Chapter 11" des amerikanischen Insolvenzrechts in Kraft, der eine kontrollierte Reorganisation Firmenfinanzen eines zahlungsunfähigen Unternehmens regelt. Das Prozedere wurde durch die Tatsache ermöglicht, dass mindestens 80 Prozent der angeblich rund 100 Faraday Future Gläubiger dem Plan zugestimmt hatten.
Faraday wird zum Zulieferer
Das sind gute Nachrichten für das chinesisch-amerikanische Unternehmen, denn jetzt kann man sich um neue Investoren und die dringend benötigte Finanzspritze bemühen. Denn ohne die wird es für Faraday Future ziemlich eng und die Zukunft des ehemals gepriesenen Unternehmens schaut düster aus. Ob sich in Zeiten der COVID-19 Pandemie das Kapital auftreiben lässt, steht in den Sternen. Von den hochfliegenden Plänen, die man noch vor vier Jahren auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas verkündet hat, ist nicht mehr viel übrig. Aus der Fabrik in Las Vegas wird nichts, stattdessen soll das erste Modell FF91 in einer wesentlich bescheideneren Produktionsstätte in Kalifornien vom Band laufen.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 25. Mai 2020