Renault ist nicht erst durch die Corona-Krise mächtig unter Druck. Neben Hilfen des französischen Staates soll eine neue Strategie dafür sorgen, dass die japanischen Franzosen wieder auf die Räder kommen.
Wackelndes Dreigestirn
Renault ist nicht erst durch die Corona-Krise mächtig unter Druck. Neben Hilfen des französischen Staates soll eine neue Strategie dafür sorgen, dass die japanischen Franzosen wieder auf die Räder kommen.
An sich ist der Konzern mit den Marken Renault, Nissan und Mitsubishi gut aufgestellt. Doch in Asien tun sich die beiden dortigen Marken Nissan und Mitsubishi schwerer als gewünscht und für Renault sieht es mit dem Fokus auf Europa, Afrika und Südamerika ebenfalls nicht gut aus. Zudem bleibt problematisch, dass sich der ganz überwiegende Teil der Fahrzeuge in unteren Segmenten ohne hohe Deckungsbeiträge verkauft. Im Premiumsegment gibt es von Nissan und dem Edelableger Infiniti, der sich 2019 aus Europa zurückzog, zu wenig, um die Konkurrenz ernsthaft zu gefährden. Dacia ist seit mehr als 15 Jahren zwar eine Erfolgsgeschichte, doch auch hier sind die zu erwirtschaftenden Gelder pro Fahrzeug vergleichsweise gering. Dazu kommt, dass das Invest in automatisiertes Fahren oder Elektroantriebe den japanisch-französischen Milliarden Euro kostet.Die Fehler der vergangenen Jahre sollen ausgemerzt werden. Hier hatten sich Daimler und Renault insbesondere bei Smart und Renault Twingo sowie Citan und Kangoo kräftig in den Arm genommen. Der Erfolg war ebenso überschaubar wie die Übernahme von Mitsubishi oder die fehlende Orientierung bei der Premiummarke Infiniti.
Neue Verteilung der Verantwortungen
Mit einer strategischen Neuausrichtung will die Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi gegen Großkonzerne wie Volkswagen, FCA oder PSA bestehen und sich gerade in Asien und den USA mehr in Szene setzen. "Die Allianz ist eine einzigartige strategische und operative Partnerschaft in der Automobilwelt und verschafft uns einen starken Vorteil in der sich ständig verändernden globalen Automobillandschaft", sagt Jean-Dominique Senard, Vorsitzender des Alliance Operating Board und Renault Präsident, "das neue Geschäftsmodell wird es der Allianz ermöglichen, die Stärken und die Leistungsfähigkeit der einzelnen Unternehmen optimal zu nutzen und gleichzeitig auf ihren jeweiligen Kulturen und Traditionen aufzubauen. Die drei Unternehmen werden alle Fahrzeugsegmente und Technologien in allen Regionen ab-decken und ihre jeweilige Wettbewerbsfähigkeit, nachhaltige Rentabilität und soziale und ökologische Verantwortung ausbauen."
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- Veröffentlicht: 27. Mai 2020