Mercedes hat sein S-Klasse Cabriolet jüngst eingestellt und dieses dürfte in der neuen Generation kaum die Chance auf eine Rückkehr haben. Dabei war die offene S-Klassen begehrenswerter denn je und wahre Schönheiten - wie einst der Mercedes 280 SE 3.5.
Besser als neu
Mercedes hat sein S-Klasse Cabriolet jüngst eingestellt und dieses dürfte in der neuen Generation kaum die Chance auf eine Rückkehr haben. Dabei war die offene S-Klassen begehrenswerter denn je und wahre Schönheiten - wie einst der Mercedes 280 SE 3.5.
Wer einen besonders exklusiven Cabrioklassiker aus deutschen Landen bewegen will und nicht auf Cent oder Euro schauen muss, kommt um das Mercedes 280 SE 3.5 Cabriolet kaum herum. Die legendäre Baureihe W 111 war schon bei ihrer Premiere im Herbst 1969 die wohl exklusivste Art, offen durch die Republik oder andere Länder zu fahren. Vom spektakulären Topmodell 280 SE 3.5 mit seinem 3,5 Liter großen V8-Motor wurden dabei gerade einmal 1.232 Fahrzeuge gefertigt - viele gingen in die USA, wo sich Stars und Sternchen nur allzu gern mit dem offenen Luxusmodell aus schwäbischer Fertigung schmückten. So wundert es nicht, dass der 280 SE 3.5 bis heute seinen Platz in zahllosen Hollywood-Streifen hatte und hat. Angefangen von den Widersachern des verschrobenen Kommissars Columbo in den 1970ern bis hin zu Hangover vor rund zehn Jahren - der W 111 gab sich aufgrund seiner Präsenz auf der Leinwand wie im Alltag nur allzu ungern mit der ihm zugedachten Nebenrolle zufrieden.
Hauptmarkt USA
Große Mercedes-Cabriolets waren nicht nur in den USA schon immer ein Statussymbol für die Eleganten, Reichen und Schönen. Und wer vor 50 Jahren am Steuer eines Mercedes 280 SE 3.5 Cabriolet saß, der hatte es auf der Karriereleiter ohne Zweifel ganz nach oben geschafft. "Guten Tag, Herr Direktor", waren wohl die Worte, die W-111-Piloten beim Aussteigen aus ihrem Traumauto am häufigsten hörten. Bereits das elegante Coupé war ein echter Beau; doch noch mehr Eindruck machte die offene Ausführung des großen Sternträgers. Die Wagen der Baureihe W 111 / 112 werden auch Flachkühler genannt, denn ihr Kühlergrill war nach einem Facelift etwas breiter und niedriger als zuvor. Zudem trugen die Stoßstangen nun Gummileisten. Der portalartige Grill, der trotz seiner Größe nicht protzig wirkt, ist in der Tat das Aushängeschild des 4,9 Meter langen und 1,8 Meter breiten Cabriolets. Nach dem Öffnen des Verschlages lässt man sich auf gemütlichen schwarzen Lederpolstern nieder und bewundert das Panorama aus Chrom und poliertem Edelholz, das sich vor Fahrer und Beifahrer ausbreitet. Das dünne Lederlenkrad mit dem verchromten Hupring versprüht zierliche Eleganz, ebenso der Automatik-Wahlhebel, der sich butterweich durch die verschachtelte Schaltgasse führen lässt. Und auch die kleinen schwarzen Schalter hinter dem Hebel verraten die luxuriöse Ausstattung des offenen Benz: Natürlich werden alle vier Seitenscheiben elektrisch versenkt.
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- Veröffentlicht: 24. Mai 2020