Elektrifizierung und Sportlichkeit passen bei den meisten Autos nicht so recht zusammen. Batterien und Elektroantriebe bringen Gewicht ins Auto - Gift für jeden Fahrdynamiker. Diesen Konflikt wollen Porsche, BMW & Co lösen; doch das geht nicht ohne Kompromisse.
Ende des Teufelskreises
Elektrifizierung und Sportlichkeit passen bei den meisten Autos nicht so recht zusammen. Batterien und Elektroantriebe bringen Gewicht ins Auto - Gift für jeden Fahrdynamiker. Diesen Konflikt wollen Porsche, BMW & Co lösen; doch das geht nicht ohne Kompromisse.
Schaut man sich das fahrdynamische Angebot solcher Hersteller, wie Audi und deren RS-Modelle, Mercedes AMG oder BMW M an, wird schnell klar, dass die Fahrdynamik-Divisionen die Elektrifizierung aktuell meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Schließlich bringen solche Antriebsstränge jede Menge Gewicht ins Auto und das ist genau das, was man bei einem schnellen, betont sportlichen Auto vermeiden muss. Zudem schrumpft die Reichweite bei hohem Tempo schnell in den zweistelligen Kilometerbereich. Doch mittelfristig drohende Einfahrtsbeschränkungen in Innenstädten zwingt die schnelle Truppe, in den sauren Apfel zu beißen. Ein weiteres Problem, dass alle Fahrdynamikbeauftragten umtreibt, sind die immer strenger werdenden Abgasrichtlinien. Die sind zum Beispiel bei EU 7 noch nicht bis ins letzte Detail bekannt und zum anderen weltweit unterschiedlich. Auch hier kann und muss die Elektrifizierung helfen.
Hybridisierung nur unter bestimmten Voraussetzungen
Klar ist, dass Thema Hybridisierung ist mit sportlicher Fahrdynamik nicht so einfach zu vereinen. Die hemmenden Faktoren sind Platz, das erwähnte Gewicht und natürlich auch die Kosten. Dieser disharmonische Dreiklang treibt die Agilitätsexperten in Stuttgart, München und Ingolstadt um. "Das Thema Hybridisierung beschäftigt uns schon seit vielen Jahren und an unseren Nichtfortschritt, den wir aktuell haben, sieht man, dass das Thema wirklich anspruchsvoll ist", sagt Frank-Steffen Walliser, Baureihenleiter der Porsche 911 Modelle und fügt hinzu: "Für uns gibt eine Hybridisierung nur dann Sinn, wenn der Kunde im Alltag auch etwas davon spürt." Bei einem relativ kleinen und mit Technik gefüllten Auto wie dem Porsche 911 ist es schwierig, Batterien und die dazugehörige Technik unterzubringen, da die Kunden den Zwei-plus-Zwei-Sitzer und das damit verbundene Raumgefühl schätzen. Porsche scheint die Lösung dieses Problems in einer integrierten Version gefunden zu haben, bei der der Fahrer sich bei der Bedienung und den Betriebsarten nicht umgewöhnen muss und dennoch spürt, dass er ein deutlich leistungsfähigeres Auto hat. Also spricht beim Elfer viel für eine Hybridisierung mit einem leistungsstarken Elektromotor, der in das Automatikgetriebe integriert ist. Leichter ist das Vorhaben, bei der 718 Baureihe umzusetzen: Dank des Mittelmotorkonzepts des Porsche Cayman und Boxster lassen sich die zusätzlichen Bauteile leichter platzieren.
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- Veröffentlicht: 04. Juni 2020