Bereits in den vergangenen Jahren sah es für die Automessen alles andere als gut aus. Immer mehr Hersteller meldeten sich aus Genf, Frankfurt, Detroit oder Paris ab. Die Corona Krise dürfte den Automessen nunmehr den endgültigen Todesstoß geben - speziell in Europa.
Die Tore schließen sich
Bereits in den vergangenen Jahren sah es für die Automessen alles andere als gut aus. Immer mehr Hersteller meldeten sich aus Genf, Frankfurt, Detroit oder Paris ab. Die Corona Krise dürfte den Automessen nunmehr den endgültigen Todesstoß geben - speziell in Europa.
Der Genfer Salon im März 2020 wäre als Automesse ein Trauerspiel geworden - selbst wenn die Veranstaltung auf dem Gelände Palexpo stattgefunden hätte. Mehr als 15 wichtige Autohersteller hatten sich vom europäischen Saisonauftakt am Genfer See bereits frühzeitig abgemeldet. Ungewiss, ob die Messe im kommenden Frühjahr noch einmal als solche stattfinden wird. Fest steht aber bereits jetzt, dass noch weitere Autohersteller dem einstigen Großevent fernbleiben werden. Dabei hat die Corona Krise kaum eine Entwicklung hervorgebracht, die nicht auch sonst gekommen wäre. Doch hätte es ohne Covid-19 wohl noch einige Jahre gedauert, wurde die weltweite Pandemie zu einem Brandbeschleuniger für die Autoindustrie und die Umsetzung neuer Formate sowie Arbeitsweisen. Nahezu alle geplanten Veranstaltungen fielen aus und die Substitute fanden zumeist rein virtuell statt. Alles andere als ein Selbstläufer; aber besser als nichts und das zu überschaubaren Kosten.
Politische Lage in München erschwert erste IAA
So tut sich auch die für den Spätsommer 2021 geplante internationale Automobilausstellung schwer, die nach dem 2019er Zusammenbruch in Frankfurt erstmals in München stattfinden soll. Und wer hinter die Kulissen der Vorplanung schaut, in Organisatoren und Autohersteller hereinhört, weiß, dass man die IAA ggf. im Vorfeld abgestellt hätten, wären die Auswirkungen des Corona Virus bereits abzusehen gewesen. Zudem gab es in München - weitgehend unbeachtet von der bundesdeutschen und europäischen Öffentlichkeit - einen Regierungswechsel. Zwar blieb der alles andere als autofreundliche Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) im Amt, doch wurden die Grünen etwas überraschend stärkste Fraktion im Rathaus der Stadt München. Und so hat es das Auto in München zukünftig noch schwerer als in den vergangenen Jahren ohnehin schon. Bestehende Parkplätze und Straßen werden zu hunderten aus der Millionenmetropole an der Isar verbannt. Rote Ampelphasen werden künstlich verlängert, um das Autofahren in der Heimat von BMW unattraktiver denn je zu machen.
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- Veröffentlicht: 18. Juni 2020