Immer mehr Autohersteller, Tankstellenbetreiber und App-Entwickler kommen jedoch zurück zu der alten Idee, dass man direkt aus dem Auto bezahlen könnte. Dies geschieht jedoch leider ohne den Tankwart, der seinerzeit gleich noch den Tankvorgang selbst durchführte, sondern per Bezahl-App im Auto oder vom Smartphone aus. Genesis, Edelhersteller im Hyundai-Konzern, hat bei seinen neuen Modellen G80 und GV80 mit Genesis Pay jüngst einen eigenen Bezahldienst eingeführt, womit die Insassen an Tankstellen oder Parkhäusern aus dem Fahrzeug selbst heraus bezahlen können. Start des neuen Systems ist zunächst der Heimatmarkt Südkorea, andere Regionen sollen jedoch zeitnah folgen. Um das Benzin oder die Parkgebühr zu bezahlen, reicht eine kurze Bestätigung auf dem Touchscreen der beiden Genesis-Modelle G80 / GV80. Um das ganze besonders komfortabel zu machen, können in den beiden koreanischen Luxusmodellen jeweils bis zu fünf Kreditkarten hinterlegt werden. Hilfreich insbesondere bei privaten und beruflichen Fahrten oder Tankvorgängen.
Shell, Genesis und Mercedes fahren voraus
Ein ähnliches System bietet Daimler mit seinem Mercedes-Me-Portal an, das an das Bediensystem MB-UX gekoppelt ist. An mehr als 200 Standorten in Deutschland kann man beispielsweise das Parken aus dem Innern des Autos bezahlen und sich so den Weg an den Parkautomaten sparen. Zu diesem Zweck hat sich Daimler mit den beiden Parkdienstleistern Easypark und Parkopedia zusammengetan und ihre Dienste in das Kundenportal von Mercedes Me eingespielt, das wahlweise auf Smartphone oder aus dem Fahrzeug selbst bedient werden kann. Nutzer der sogenannten Bertha-App können zudem aus dem Auto heraus das Tanken an ausgewählten Tankstellen bezahlen und sparen sich so den Weg ins Kassenhäuschen und die Bewältigung einer etwaigen Schlange. Bisher ist die Zahl der Tankstellen, an denen das funktioniert, mit rund 500 jedoch überaus überschaubar. Damit das System schnell neue Kunden bekommt, spart der Nutzer pro Liter immerhin zehn Cent. Im nächsten Schritt soll das Bezahlen des Tankvorgangs - egal ob elektrisch oder Kraftstoff - in die Grundbedienung der neuen Mercedes-Modelle integriert werden.
Ähnliche Systeme gibt bereits seit längerer Zeit von einigen App-Anbietern wie Clever Tanken oder Fuel & Go. Jedoch sind diese Bezahlmodule nicht ins Fahrzeug selbst implementiert, sondern müssen über das eigene Smartphone genutzt werden. Bestenfalls ist das Handydisplay auf dem Touchscreen des Autos gespiegelt und so oder so spart man sich den weg an die Kasse. Das klappt auch mit einem hauseigenen Tankstellen-Bezahldienst wie Shell Smart Pay. Per Bestätigung auf dem Display des Smartphones wird bezahlt, ohne dass man einen Abstecher in den Shell Shop machen muss.
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