Die im Zuge des ersten Lockdowns angedachte De-Globalisierung der Lieferketten ist im Sande verlaufen. Dennoch muss die Zusammenarbeit zwischen Zulieferer und Automobilbauer überdacht werden.
Neue Wege
Die im Zuge des ersten Lockdowns angedachte De-Globalisierung der Lieferketten ist im Sande verlaufen. Dennoch muss die Zusammenarbeit zwischen Zulieferer und Automobilbauer überdacht werden.
Der Ton wird rauer. Unlängst forderte BMW von den Zulieferern Rabatte in Höhe von durchschnittlich fünf Prozent. Wohlgemerkt bei laufenden Aufträgen. Als Begründung führte der Autobauer Solidarität in diesen schwierigen Zeiten an, daher sei es angemessen, dass auch Lieferanten einen Beitrag leisten. Das ist eine neue Stufe in dem ohnehin angespannten Verhältnis zwischen Zulieferern und OEMs. Schon in wirtschaftlich gesunden Zeiten feilschten die Hersteller und Zulieferer bei Milliardenaufträgen um Cent-Beträge bei jedem Bauteil. Dass der Preisdruck dabei stets stieg und die Bandagen härter wurden, gehörte bald zu den Gesetzmäßigkeiten der Branche.
Die meisten Teile kommen aus Europa
Die COVID-19 Pandemie sorgte für eine Zäsur. Man dachte nicht nur über das Verhältnis miteinander, sondern auch über eine Neuausrichtung der Lieferketten nach. Im Zuge der Globalisierung hatte man das Lieferantennetz über den ganzen Globus verteilt und China rückte nicht nur als Absatz-, sondern auch als Produzentenmarkt in den Fokus. Der Ausbruch der Pandemie und den folgenden Lockdown in Teilen des Reichs der Mitte brachten die Fertigung wichtiger Bauteile zum Erliegen. Sofort setzen Gedankenspiele ein, sich wieder auf heimische Gefilde zu konzentrieren und die Fertigung zentraler Module vor der vermeintlich krisensicheren Haustüre zu haben.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 01. November 2020