Für den Antrieb des Peugeot 3008 Hybrid4 sorgt die Kraft der drei Herzen. Der 1,6 Liter große Turbobenziner mit seinen 147 kW / 200 PS wird von zwei Elektromodulen unterstützt, wovon ein 81 kW / 110 PS starker Elektromotor versteckt in der serienmäßige Achtgangautomatik verbaut ist und ein weiterer E-Motor, der mit seinen 83 kW / 113 PS direkt die Hinterachse antreibt. Damit hat der Franzose bereits aus unteren Drehzahlen jede Menge Elan und zieht auch bei kurzen Zwischenspurts bis weit hinter die 170-km/h-Marke engagiert los. Dabei kann der Fahrer über einen Kippschalter am Mitteltunnel direkt die einzelnen Fahrmodi ansteuern. Beim Aufstarten des Motors geht es jeweils im Hybridmodus los; heißt, bei niedrigen Tempi hat der vordere Elektromotor die Hosen an und sorgt für gemäßigten Vortrieb im Alltag. Bei schnelleren Geschwindigkeiten und stärkeren Leistungsabfragen übernimmt vorrangig der Verbrenner - unter Last sehr deutlich und anstrengt hörbar - die Hauptarbeit. Die elektrische Hinterachse springt nur im Allradprogramm ein oder wenn die Vorderräder die Haftung verlieren. Neben dem 4WD-Programm kann man noch einen reinen Elektromodus ansteuern oder über einen Taster zuschalten, dass für eine gewisse Restreichweite elektrische Energie im Akkupaket erhalten wird. Rein elektrisch kann man in dem Franzosen 135 km/h schnell fahren. Ist man allein elektrisch unterwegs, gibt es Innenspiegel eine grüne LED ohne nennenswerten Nutzen.
Preise ab 51.274 Euro
Die Orchestrierung der drei Motoren inklusiv Achtstufenautomatik und Allradanrieb klappt so lange gut, so bis man allzu sportlich unterwegs ist, denn trotz seiner stattlichen 300 Gesamt-PS ist der Peugeot 3008 Hybrid4 kein Sportler. Dann hapert es schon einmal mit dem feinfühligen Zu- und Abschalten einzelner Komponenten und bringt vor allem das Fahrwerk an seine Grenzen. Denn anders als in der Vergangenheit ist der Peugeot-Crossover überaus straff gefedert ohne dabei besonders sportlich zu wirken. Er wankt bei höheren Kurvengeschwindigkeiten spürbar und gibt nicht nur auf der Autobahn Querfugen störend an die Insassen im Innenraum weiter. Die 240 km/h Spitze sind für diese Feder-Dämpfer-Abstimmung zu viel des Guten. Auch die Lenkung ist gerade im Sportmodus allzu hart und schwergängig ohne dabei eine gute der gar direkte Rückmeldung von der Fahrbahn zu vermitteln. Schade an sich, denn mit dieser Leistung und dem lässigen Design wäre der über 1,9 Tonnen schwere 3008er gerade als 300 PS starker Plug-In-Hybride zu höherem bestimmt.
Auch weil der Innenraum abgesehen von der gewöhnungsbedürftigen Lenkrad-Instrumenten-Kombination allemal gefallen kann und auch im Fond genügend Platz bietet. Leider fehlen in der hinteren Reihe eine Sitzheizung und eine getrennte Klimaregelung. Immerhin bieten USB-Stecker die Möglichkeiten, dass der Nachwuchs seine Gerätschaften mit elektrischer Energie versorgen kann. Das Ladevolumen ist mit 395 Litern hinter der elektrischen Heckklappe nicht gerade üppig. Wer die Rückbank umklappt, kann bis zu 1.357 Liter nutzen. Das sollte für die meisten Transporte reichen. Preislich geht es für den neuen Peugeot 3008 bei 28.805 Euro los. Für den gut ausgestatteten 3008 Hybrid4 mit seinem Plug-In-Hybridanrieb ist ab 51.274 Euro jedoch fast das doppelte fällig. Und damit klopft man dann endgültig an die Tür zur Premiumliga.
Fotos: Markus Heimbach
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- Veröffentlicht: 04. November 2020