Von außen sieht man dem weißen Theo Decker-Käfer nicht an, was für ein Geschoss er ist. Doch mit seinem 135 PS bei lässt der Kugel-Porsche so manchen potenten Straßensportler stehen.
Königskäfer
Von außen sieht man dem weißen Theo Decker-Käfer nicht an, was für ein Geschoss er ist. Doch mit seinem 135 PS bei lässt der Kugel-Porsche so manchen potenten Straßensportler stehen.
Das Tunen von Autos ist nicht mehr das, was es einmal war. Heute sind die Wagen rollende Computer und jeder, der eine Motorsteuerung umprogrammieren kann, lockt die leistungshungrigen Kunden mit schnellen PS-Gewinnen per Plug ‚n‘ Play. Anfang der 1970er-Jahre war das Aufmotzen von Autos noch echte Handarbeit, die nicht selten mit viel Lehrgeld bezahlt werden musste. Jeder, der sich schon einmal an scharfen Nockenwellen und aufgebohrten Zylindern versucht hat, dem dann der Motorblock um die Ohren geflogen ist, weiß, wovon hier die Rede ist.
Wolf im Käfer-Gewand
Einer, der diese anspruchsvolle Manufaktur perfektioniert hat, ist Theo Decker. Der Essener Motorenpapst verhalf dem schmalbrüstigen Kultauto VW Käfer zu deutlich mehr Vitaminen. In seiner Werkstatt im Essener Stadtteil Borbeck fertigte Decker fast alle erforderlichen Teile in Eigenregie und zauberte so aus 50 PS knackige 135 PS. Dass ein so frisierter "Theo Decker Käfer" auch heute noch für jeden Automobil-Fan ein Begriff ist, ist ein Ritterschlag für den bescheidenen Mann, der auch mal mit Hut in der Werkstatt hantierte. Schon optisch ist der prächtige Zweiliter-Motor ein in sich stimmiges Kunstwerk deutscher Handwerkskunst: riesige Luftfilter Weber Doppelvergaser und Riemenrollen aus Messing füllen das Heck des weißen Käfers. Bearbeitete Zylinderköpfe sowie vergrößerte Ein- und Auslassventile veredeln die Innereien der Maschine.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 16. Dezember 2020