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Das Fest des Löwen
Beim größten Peugeot-Treffen der Welt treffen ganze Fahrzeug- und Fan-Generationen aufeinander. Ob Vorkriegs- oder Youngtimermodell - hier wird die Marke in vollen Zügen genossen und gefeiert.

Das Fest des Löwen

Der 172 Torpedo von 1924 ist der älteste Teilnehmer des großen Peugeot-Treffens. (Foto: Marcel Sommer)

Beim größten Peugeot-Treffen der Welt treffen ganze Fahrzeug- und Fan-Generationen aufeinander. Ob Vorkriegs- oder Youngtimermodell - hier wird die Marke in vollen Zügen genossen und gefeiert.

Die Marke Peugeot steht für Vieles. Autos, Pfeffermühlen, Fahrräder, Motorroller und noch vieles mehr. Daher wundert es kaum, dass sich alle paar Jahre zumindest die begeistertsten Fans ihrer automobilen Sparte irgendwo in Europa zu einem netten Stelldichein treffen. In diesem Jahr kommen bei der bereits 24. Auflage des legendären L‘Aventure Peugeot Meetings mehrere hundert Besucher ins niederländische Oosterbeek. Ob mit dem Flugzeug aus dem fernen Südafrika, mit der Fähre aus Finnland oder ausschließlich auf vier Rädern aus weiteren neun Ländern - die Fangemeinde der Marke Peugeot ist grenzübergreifend. Insgesamt 116 Fahrzeuge mit Baujahren ab 1924 gehen bei dem dreitägigen Treffen auf große Ausfahrt. Und das, ohne nennenswerte Probleme oder gar Ausfälle. Was zum einen an der liebevollen Restauration und somit auch tadellosen Zuständen der stählernen Teilnehmer lag. Platt gesagt: Die meisten von ihnen sind in einem besseren Zustand, als sie es noch bei ihrer Auslieferung waren. Zum anderen aber auch am Austragungsort selbst. Denn die Niederlande eignen sich dank ihrer äußerst seltenen Steigungen äußerst gut für Oldtimerausfahrten.

Mitglied der Familie Peugeot ist auch am Start

Allerdings können auch spontane Regengüsse und zahlreiche Kreisverkehre zu echten Herausforderungen für ein bis zu 90 Jahre altes Fahrzeug werden. "Zum ersten Mal seit 30 Jahren sind die hinteren Scheiben meines 77 Jahre alten 402b beschlagen", verrät der gleichalte Egon Gothmann. Das Urgestein aus Hamburg hat bislang an allen 24 Treffen teilgenommen. Zusammen mit seiner 86 Jahre jungen Frau Ilse gehört er zu den wenigen, die sich entsprechend des Jahrgangs ihres mitgebrachten automobilen Schatzes verkleiden. "Es waren mal mehr, die den Spaß mitgemacht haben", erklärt er. "Gleichzeitig freue ich mich aber sehr darüber, dass immer mehr junge Peugeot-Freunde den Weg zu unserem Treffen finden", gibt er gern zu und wischt mit seinem Lappen die letzten Regentropfen von seinem roten Liebling.


Neben dem 172 Torpedo aus dem Jahr 1924 und knapp 20 weiteren Vorkriegsmodellen sind allein 23 504 in Coupe- oder Cabrioform mit am Start. Zu den Höhepunkten des Autokorsos zählen der 402 Eclipse und das 402 DSE Cabriolet Darl\'mat aus dem Jahre 1938. Dem ganzen Treffen eine besondere Ehre verleiht ohne Zweifel die Anwesenheit von Thierry Peugeot. "Ich bin mit meinem 203 hierhergekommen, den ich bereits als Student gefahren habe. Zwischenzeitlich war er für 20 Jahre im Museum geparkt. Letztes Jahr habe ich ihn wieder herausgeholt, um jedes Wochenende damit zu fahren", schwärmt das Mitglied der Markengründer-Familie.

Wo und wann das nächste, frei übersetzt Abenteuer Peugeot-Treffen stattfindet, steht noch in den Sternen. Voraussetzung für die Teilnahme ist die mindestens 24 Euro im Jahr kostende Mitgliedschaft im L\'Aventure Peugeot-Club und der Besitz eines Peugeot-Modells, das nicht mehr in Produktion ist. Denn auch ohne dass es offen kommuniziert wird, ist das rund 350 Euro pro Person inklusive Verpflegung kostende Treffen mehr ein Oldtimer- als ein reines Markenfest.

Zum L Aventure Peugeot-Meeting in Oosterbeek kamen viele, schöne Oldtimer. (Foto: Marcel Sommer)
Dieser Peugeot 202 von 1938 hatte mit der Strecke in den Niederlanden keinerlei Probleme. (Foto: Marcel Sommer)
Thierry Peugeot ist schon immer ein 203-Fan gewesen. (Foto: Marcel Sommer)
(Foto: Marcel Sommer)
(Foto: Marcel Sommer)
(Foto: Marcel Sommer)
(Foto: Marcel Sommer)
(Foto: Marcel Sommer)
(Foto: Marcel Sommer)
(Foto: Marcel Sommer)
(Foto: Marcel Sommer)
(Foto: Marcel Sommer)
Autor: Marcel Sommer  Stand: 19.06.2016
Fotos: Marcel Sommer