Dicke Backen
Kein Audi bläst die Backen derzeit mehr auf als der Abt QS7. Der mächtige SUV könnte problemlos auch der Hauptdarsteller im nächsten Batman- oder Transformers-Film werden. Doch seine Qualitäten beschränken sich nicht allein auf den polarisierenden Auftritt.
Kameras klicken, Smartphones werden gezückt und selbst auf der Autobahn A99 wird aus dem 5er BMW von der mittleren Fahrspur bei Tempo 160 eifrig herüber gefilmt. Wer einen großen Auftritt liebt, muss sich in keinen Ferrari 488 GTB zwängen oder einen martialischen Supersportler wie dem Lamborghini Aventador in die hauseigene Einfahrt holen. Ein ganz normaler Audi Q7 wird praktisch über Nacht zum viel umjubelten Hollywood-Star. Die Garderobe steht in Kempten, beim Audi-Veredler Abt. Wer sich für das große Karosseriepaket entscheidet, macht den Luxus-SUV mit den vier Ringen zum Hauptdarsteller im nächsten Endzeit-Streifen. Mit dem optionalen Aeropaket Breitbau bläst der Allgäuer seine Backen derart dick auf, als hätte er mindestens 600 PS unter der Haube und würde sich die zahllosen Mittelklasse-SUV vor dem Frühstück mit Vorliebe durch die gigantischen Kühlöffnungen ziehen.
Die Optik schafft Eindruck
Dabei ist die Motorisierung des Abt QS7 vergleichsweise unspektakulär. Der drei Liter große Commonrail-V6-Diesel des Audi Q7 mit seinen 200 kW / 272 PS und 600 Nm erstarkt durch eine geänderte Motorelektronik auf 239 kW / 325 PS. Nichts, was man im Alltag auf ein paar Kilometern herauskitzeln kann, denn allenfalls der Drehmomentzuwachs auf 680 Nm ist wirklich spürbar. Zudem erhöht sich die Höchstgeschwindigkeit um sechs km/h auf schnittig-sportliche 240 km/h und bei der Beschleunigung 0 auf Tempo 100 nimmt das Abt-Modell dem Serien-Q7 ebenfalls ein paar Zehntel ab. Selbst wer flott unterwegs sein will, wird von dem leicht erstarkten V6-Diesel nicht enttäuscht. Er ist kraftvoll, drehfreudig und allemal sparsam. So lässt sich der Diesel-Kraftmeier im Alltag trotz seines mächtigen Gewichts von 2,1 Tonnen und mächtiger 22-Zöller allemal mit acht Litern Diesel bewegen. Wer mit Gasfuß und Fahrprogramm zaghaft unterwegs ist, rollt sich sogar an die Sieben-Liter-Marke heran.
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- Veröffentlicht: 24. Juli 2016