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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 25. April 2015
Auch bei dem nun etwas über 1,5 Tonnen schweren XE hat Jaguar konsequent auf Leichtbau gesetzt: Über drei Viertel der Rohkarosse besteht aus überwiegend hochfesten Aluminium-Legierungen. Lediglich die Türen sind wie gehabt aus Stahl und eine Bodenplatte im Heck, die für ein Gewichtsgleichgewicht zum Vorderwagen mit dem Motor sorgen soll. Insgesamt wiegt die Rohkarosse nun noch 342 Kilogramm. Ein weiterer Vorteil der Alu-Karosse: Der XE ist extrem verwindungssteif. Das hilft mit zu einem seht präzisen Handling. Entsprechend stoisch wieselt die Limousine um Kurven und über schlechte Straßen. Grund zum automatischen Nachregeln findet die Elektronik kaum je. Neu ist die elektromechanische Lenkung, über die Assistenzsysteme wie ein Parkpilot erst möglich werden. Die Lenkung haben die Entwickler gut hinbekommen: Präzise, ausreichend rückmeldend, stramm genug für sportlicheres Fahren.
Der Diesel entwickelt ein maximales Drehmoment von 430 Nm, das ab 1.750 U/min. an die Hinteräder geleitet wird. Genug für eine flotte Gangart - wenn auch ein Wimpernschlag Zeit vergeht zwischen dem Druck aufs Gaspedal und der Umsetzung des Beschleunigungsbefehls. Immerhin lässt sich in der Automatikversion das alles etwas forcieren, wenn man per Knopfdruck in den Dynamic-Modus schaltet und den Gangwahlhebel auf "S" stellt. 7,8 Sekunden braucht der Diesel-XE aus dem Stand auf Tempo 100 - auch das liegt auf Konkurrenzniveau. Schluss ist bei 228 km/h (Automatik), bzw. bei 231 km/h (6-Gang-Handschalter). Überholen wird zur lässigen Angelegenheit, auch lange Strecken sind entspannt zu fahren. Dass dabei die 4,2 Liter Durchschnittsverbrauch nicht reichen, die Jaguar offiziell angibt, ist klar. Im Alltag sollte man eher mit sieben Litern rechnen. Aber auch das ist bei den deutschen Mittelklässlern nicht viel anders.
Was bleibt als Fazit? Für alle, die sich aus dem süddeutschen Allerlei des Triumvirats Audi-BMW-Mercedes herausheben wollen und Wert legen auf individuelles Auftreten, ist der Jaguar XE eine gute Alternative. Das britische Kätzchen kann bestens mithalten im Mittelklasse-Dschungel.
Fotos: Jaguar