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- Veröffentlicht: 10. Mai 2016
Leistungsverlust
Das gibt es selten: die AMG-Version des neuen Mercedes SLC hat nicht nur weniger Zylinder, sondern auch deutlich weniger Leistung.
Es ist nicht so, als sei die AMG-Variante des Mercedes SLC ein echtes Volumenmodell. Bereits beim Vorgänger SLK tat sich der 55 AMG überaus schwer und fand nur bei ein paar Handvoll leistungshungrigen Sonnenanbetern echte Fans. Wer viel Leistung bei geöffnetem Dach genießen will, entscheidet sich im Hause Mercedes zumeist für den SL, steigt gleich in das modernere S-Klasse Cabriolet oder wartet kühn auf den AMG GT Roadster, der erst 2017 kommt.
AMG - weich gespült
Das mag die Produktverantwortlichen bei Mercedes wohl auch dazu bewogen haben, dem SLC die sportlichen Zähne zu ziehen. Denn statt des bisherigen V8-Saugmotors mit Zylinderabschaltung im SLK 55 AMG verfügt der AMG SLC 43 nur noch über einen aufgeladenen V6-Benziner aus dem Daimler-Regal. Der schöpft auch nicht wie die Nomenklatur altertümlich vermuten lässt, aus 4,3 Litern, sondern aus drei Liter Brennraum. Das ist kaum mehr als die Hälfte vom bisherigen 5,5-Liter-V8. So stehen dem SLC-Fahrer 270 kW / 367 PS zur Verfügung - ein Leistungsdefizit von 55 Pferdestärken, die gerade in Verbindung mit dem Defizit von Hubraum und Zylindern auch der emsige Turbolader nicht überspielen kann. Er ermöglicht mit seinen 520 Nm Drehmoment zwischen 2.000 und 4.200 U/min zwar einen imposanten Durchzug aus niederen Drehzahlen, aber echte Affalterbach-Gefühle mögen bei dem 1,6 Tonnen schweren AMG-Lightmodell nicht aufkommen auch wenn die straffe Fahrwerksabstimmung, bissige Bremsen, direkte Lenkung und die aufmerksame Neungang-Automatik gefallen.