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- Veröffentlicht: 23. Juni 2016
Aktuell bietet BMW mit der noch jungen 7er-Baureihe die modernste Luxuslimousine der Welt, die auf Augenhöhe mit der Mercedes S-Klasse das Segment anführt. Doch bei Coupé und Cabriolet ist BMW mit der allemal erfolgreichen 6er-Reihe mindestens eine Klasse darunter unterwegs. Die drei Karosserievarianten Coupé, Cabriolet und Gran Coupé des Sechsers basieren technisch auf dem kleineren und einfacheren 5er BMW, was gegen das Nobelpaket der Mercedes S-Klasse nicht reicht. Coupé und viersitziges Cabriolet aus Stuttgart sind klar als S-Klasse-Brüder zu erkennen. So gibt es Ausstattungen, die kaum Wünsche offenlassen, reisetauglichen Platz für vier Personen und potente Triebwerke mit sechs, acht und zwölf Zylindern sowie einem Leistungsspektrum von 367 bis 630 PS. Das allradgetriebene Mercedes S 400 4matic Coupé startet aktuell bei knapp 100.000 Euro, während ein komplett ausgestattetes Mercedes AMG S 65 Cabriolet weit über 250.000 Euro kostet und damit im bayrischen Rolls-Royce-Revier wildert.
Mit einer neuen 8er-Baureihe aus dem Werk Dingolfing könnte BMW sein Edelcoupé nach oben positionieren und so höhere Erträge realisieren, die Mercedes seit Jahren mit seinen Topmodellen einstreicht. Bleibt jedoch die Frage, ob die etwaige 8er-Baureihe technisch auf dem Ende des Jahres neu auf den Markt kommenden 5er BMW basiert oder den großen Schritt Richtung Siebener macht. Damit würde der Traum von BMW Gran Lusso Coupé Realität werden, der auf der Klassikveranstaltung Villa d\'Este am Comer See im Frühjahr 2013 als Einzelstück gezeigt wurde. Der 8er-Schriftzug am Heck allein macht jedoch noch keinen S-Klasse-Konkurrenten; dazu ist das schwäbische Sextett, was ab Mitte kommenden Jahres mit der Modellpflege eine neue Motorengeneration bekommt, einfach zu stark. Würde BMW seinen Ende des Jahrzehnts eingestellten 8er 2019 / 2020 wiederbeleben, würde das technische Paket, das der neue 5er bietet, wohl an seine Grenzen kommen.
Autor: Stefan Grundhoff Stand: 23.06.2016
Fotos: BMW